Die 52-jährige Krebspatientin, deren Antrag auf Sterbehilfe von einem Gerichtin Dijon vor zwei Tagen abgelehnt wurde, ist tot. Die ehemalige Lehrerin starb in ihrem Haus in Plombières-les-Dijon, wie ein Behördensprecher am Mittwochabend mitteilte. Angaben zur Todesursache machte er nicht.
Der Fall von Chantal Sébire erregte in ganz Frankreich großes Aufsehen. Die Mutter von drei Kindern litt seit acht Jahren unter einem immer größeren Tumor im Gesicht, in der Fachsprache als Esthesioneuroblastom bezeichnet. Dabei wurden Augen und Nase nach außen gedrückt, zuletzt kam eine Erblindung hinzu.
"Ich werde von den Schmerzen aufgefressen", berichtete Sébire im Fernsehen. Am Montag lehnte ein Gericht in Dijon ihren Antrag auf aktive Sterbehilfe als rechtswidrig ab.
Seit einer Reform vor drei Jahren dürfen unheilbar kranke Patienten lebenserhaltende Maßnahmen verweigern. Die Verabreichung tödlicher Dosen von Schlaf- oder Schmerzmitteln ist aber weiter strafbar. Sébires Anwalt Gilles Antonowicz kritisierte die Entscheidung des Gerichts und sagte: "Das Gesetz ist unmenschlich und meine Mandantin ist tief enttäuscht."