Nordrhein-Westfalen:Mutmaßlicher Vergewaltiger von zwei Frauen in Bochumer Univiertel gefasst

  • Auf dem Campus in Bochum wurden im vergangenen August und November zwei chinesische Studentinnen Opfer von Sexualstraftaten.
  • Jetzt hat die Polizei die Festnahme eines dringend tatverdächtigen Mannes bestätigt. Es handelt sich um einen 31-jährigen Flüchtling.

Nach zwei Sexualstraftaten im Bochumer Uni-Viertel hat die Polizei einen Mann festgenommen. Er stammt aus dem Irak und lebt in einer Flüchtlingsunterkunft, bestätigte die Staatsanwaltschaft am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Die Festnahme eines dringend Tatverdächtigen hatte die Polizei bereits am Montag mitgeteilt.

Beide Opfer stammen aus China. Im August war eine 21 Jahre alte Chinesin vergewaltigt und schwer verletzt worden. Die Polizei hatte daraufhin eine Mordkommission eingesetzt. Im November war eine 27 Jahre alte chinesische Studentin das Opfer. Der Täter hatte sie am Nachmittag in ein Waldstück gezogen und missbraucht. Die Polizei suchte mit Phantombildern nach dem Mann. Ein DNA-Test hatte zuvor ergeben, dass beide Taten vom selben Täter begangen wurden.

Auf seine Spur kamen die Ermittler, weil der Lebensgefährte des zweiten Opfers den per Phantombild gesuchten Mann vergangene Woche zufällig in der Nähe des Tatortes gesehen und mit dem Handy fotografiert hatte. Eine Speichelprobe bestätigte den Verdacht. Gegen den 31-jährigen Flüchtling, der sich mit seiner Familie seit Dezember 2015 in Deutschland aufhält, wurde Haftbefehl erlassen. Ihm wird unter anderem Mordversuch sowie eine versuchte und eine vollendete Vergewaltigung vorgeworfen. Der Beschuldigte bestreitet der Staatsanwaltschaft zufolge die Taten.

Chinesisches Generalkonsulat veröffentlichte Sicherheitshinweis

Das chinesische Generalkonsulat hatte sich nach den Sexualdelikten um seine Landsleute in Deutschland gesorgt. Auf der Website der Vertretung werden Frauen aufgefordert, an entlegenen Orten auf die persönliche Sicherheit zu achten.

Die Fälle hatten an das sogenannte Uni-Phantom erinnert. Dabei handelt es sich um einen nach wie vor unbekannten Täter, der zwischen 1994 und 2002 im Raum Sprockhövel im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Bochum 21 Frauen missbraucht haben soll.

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