Bei einem Zugunglück im Nordwesten Spaniens in der Provinz Pontevedra sind am Freitagmorgen mindestens vier Menschen getötet worden. Der stellvertretende Bürgermeister des Ortes O Porriño, wo sich der Unfall ereignete, sprach außerdem im Fernsehen von fast 50 Verletzten. Einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr. Bei einem der Todesopfer handelt es sich um den portugiesischen Lokführer.
Der Zug war auf dem Weg aus der Stadt Vigo in die portugiesische Hafenstadt Porto, als er gegen 9.30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs von O Porriño entgleiste. Die Ursache ist noch ungeklärt. Der spanischen Zeitung El País zufolge war der Zug nach einer Kurve gegen einen Brückenpfeiler gefahren. Von den drei Waggons des Zuges sei der erste vollständig umgestürzt, die anderen beiden seien teilweise umgekippt und dabei nur leicht beschädigt worden.
Ein Augenzeuge sagte dem TV-Sender Antena 3, der Zug sei sehr schnell gefahren. Die spanische Zeitung El Mundo berichtete, er stamme aus den 80er Jahren und habe eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern gehabt. Plötzlich habe es einen ohrenbetäubenden Knall gegeben, so der 65-jährige Augenzeuge, der an einer Bahnschranke wartete: "Es gab eine Explosion und dann stieg eine riesige Rauchwolke auf. Man konnte nichts mehr sehen." Viele Menschen seien sofort zum Zug gelaufen, um den Passagieren zu helfen.
Erst vor drei Jahren hatte sich ebenfalls in Galicien ein verheerendes Zugunglück ereignet. Am 24. Juli 2013 war ein Schnellzug in Angrois bei Santiago de Compostela mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve gefahren und entgleist. Neben 80 Todesopfern gab es damals auch 144 Verletzte.