Skurriler Streit in Montreal:Restaurant "Fukyu" muss Namen ändern

"Fukyu" nannte der Besitzer einer Sushi-Bar in Montreal seinen Laden, nach einem Begriff aus dem Karate. Doch falsch ausgesprochen erinnert der Name an einen englischen Kraftausdruck - und wurde deshalb nun per Gerichtsbeschluss verboten.

Dem Französischen wird nachgesagt, es verleihe selbst unflätigen Aussprüchen einen schönen Klang. Vielleicht sind alle jene, die der Sprache mächtig sind, deshalb besonders empfindlich gegenüber Beschimpfungen, die so vulgär klingen, wie sie sind. Im kanadischen Montreal - Amtssprache: Französisch - hat jetzt ein Gericht den japanischen Namen eines Restaurants verboten, weil er an einen englischen Kraftausdruck erinnert.

Die Richter bescheinigten der "Fukyu Bar à Sushi" schlechten Geschmack - allerdings nur beim Namen. Das meldet die Montreal Gazette. Der Grund: "Fukyu" kann ohne allzu viel bösen Willens auch als "Fuck you" ausgesprochen werden.

Geklagt hatte der Vermieter der Immobilie. Die Restaurantbetreiber argumentierten vergebens, dass Fukyu ein Begriff aus dem Karate sei und somit zu einem japanischen Restaurant passe. Die Richter nannten den Namen dennoch "unangemessen".

Das Restaurant verhängte noch am selben Tag den Schriftzug und firmiert künftig unter "Kabuki".

Die Kanadier sind in solchen Dingen zwar etwas liberaler als ihre südlichen Nachbarn in den USA. Aber auch sie kennen Grenzen. So wurde das traditionsreiche Magazin The Beaver 2010 nach 90 Jahren in Canada's History umbenannt, weil "Biber" umgangssprachlich auch eine Vagina bezeichnen kann.

Die Blattmacher waren es leid, dass bei der Internetsuche nach ihrem Magazin gänzlich andere Bilder als erwartet kamen und ihre E-Mails ständig in Spamfiltern hängenblieben.

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