Siegburg:Zirkuspony "Mario" in Troisdorf zerstückelt - 20-Jährige zu Jugendstrafe verurteilt

Ponymord Prozess in Siegburg

Pony "Mario" auf einem Archivbild.

(Foto: dpa)

Die Angeklagte, die unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leidet, hatte die Tat gestanden. Es ist nicht das erste Mal, dass sie Tiere tötete.

Für die grausame Tötung eines früheren Zirkus-Ponys ist eine junge Frau vom Siegburger Amtsgericht zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt worden.

Nach Überzeugung des Gerichts zündete die 20-Jährige zunächst einen Pferdeunterstand im rheinischen Troisdorf an. Dann entführte sie Pony "Mario" von einer Weide, tötete es mit mehreren Messerstichen und trennte Kopf und Beine ab. Die abgetrennten Beine soll sie auf Parkplätzen oder Bänken abgelegt und regelrecht drapiert haben - wie eine gruselige Präsentation. Der Ponykopf ist bis heute verschwunden.

Einige Tage später soll die Frau erneut am Holzunterstand und an der Koppel Feuer gelegt haben.

2013 wurde sie zu einer Jugenstrafe auf Bewährung verurteilt

Die Angeklagte, die laut Gericht unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leidet, hatte die Tat gestanden. 2013 war sie schon einmal wegen der Tötung von Tieren zu einer Jugendstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Damals hatte sie auf einem Bauernhof einem Schafbock den Kopf abgeschnitten, später tötete sie ein weiteres Schaf und enthauptete ein anderes Pony. Ein jugendpsychiatrisches Gutachten hatte die Schuldfähigkeit der damals 17-Jährigen festgestellt.

Pony "Mario" war früher ein Zirkusstar, bis er wegen einer Entzündung auf einem Auge erblindete und nicht mehr in der Manege auftreten konnte. Danach kam er in die Obhut von Antje Müllenschläder. Diese tritt im Prozess als Nebenklägerin auf. Seit der Tat ist sie in psychologischer Behandlung, leidet unter Schlafstörungen und Panikattacken. Das elfjährige Mini-Pony - nicht größer als ein Schäferhund - sei ein ausgesprochen liebes Tier gewesen: "Mario war sehr verspielt, er liebte Musik und er wollte gefallen", so Müllenschläder.

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