Shenzhen:Vom Schuttberg begraben

China ramps up search for survivors a day after deadly landslide

Erschöpft: Zwei Helfer und ihr Hund auf dem Schuttberg von Shenzhen.

(Foto: Freddy Chan/dpa)

Nach Regenfällen werden in China mindestens 85 Menschen vermisst.

Einen Tag nach dem Abrutschen eines gewaltigen Schuttberges auf Fabriken und Arbeiterwohnungen in China werden viele Tote befürchtet. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, lag die Zahl der Vermissten am Montagabend bei mindestens 85. Zwischenzeitlich war auch die Zahl 91 genannt worden. Obwohl die Zahl der Retter auf 2900 fast verdoppelt wurde, konnten die Helfer dem Staatssender CCTV zufolge über Nacht nur sieben Menschen lebend bergen. Damit seien nach dem Unglück in der südchinesischen Stadt Shenzhen insgesamt 13 Menschen in Krankenhäuser gebracht worden, drei von ihnen mit lebensgefährlichen Verletzungen.

Nach Regenfällen war am Sonntag ein Berg mit ausgehobener Erde und Bauschutt auf einen Industriepark gerutscht. Die Feuerwehr teilte mit, dass mögliche Hohlräume unter den Trümmern und Erdmassen äußerst klein seien - und die Überlebenschancen der Verschütteten damit gering waren. Mindestens 33 Gebäude waren vom Erdrutsch betroffen, berichtete Shenzhens stellvertretender Bürgermeister Liu Qingsheng am Montag. Auch eine Gaspipeline sei von den Erdmassen getroffen worden und explodiert. Der Schlamm türme sich bis zu zehn Meter hoch. Fotos zeigten eine mit rotem Schlamm und Geröll bedeckte, riesige Fläche, auf der Rettungskräfte mit Baggern arbeiteten. Behörden teilten mit, der Schutthaufen sei "zu hoch" und "zu steil" gewesen und deshalb durch Regenfälle instabil geworden. Der Bauschutt war von Arbeitern in mehr als zwei Jahren an einem etwa 100 Meter hohen Hügel angehäuft worden. Anwohner kritisierten, das Unglück wäre zu verhindern gewesen, wenn die Behörden etwas gegen den Müllberg unternommen hätten.

Ob Regeln beim Aufschütten der Schutthalde missachtet wurden, war zunächst nicht bekannt geworden. In China kommt es immer wieder zu Unfällen mit vielen Toten, weil Sicherheitsregeln nicht beachtet werden.

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