Shanghai:Mehr als 200 Verletzte bei U-Bahn-Kollision

Beim Zusammenstoß zweier U-Bahnen in Shanghai sind mehr als 200 Menschen verletzt worden. Die Bergungsarbeiten sind schwierig: Schaulustige verhinderten, dass die Rettungskräfte Opfer schnell abtransportieren konnten. In Internetforen reagieren die Menschen mit Wut auf das Unglück.

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Quelle: AFP

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Zwei Monate nach einem schweren Zugunglück in Ostchina sind beim Zusammenstoß zweier U-Bahnen im Stadtzentrum von Shanghai mehr als 260 Menschen verletzt worden, laut Medienberichten kam die Mehrheit der Opfer aber glimpflich davon. Rund 20 Passagiere seien schwerer verletzt worden, niemand davon in einem kritischen Zustand.

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41 Minuten vor dem Unglück sei die Signalanlage ausgefallen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Nach Angaben der Betreiber seien die Zugführer zu "manueller Kontrolle" übergegangen. Die Züge mit rund 500 Passagieren an Bord seien über Telefon mit langsamerer Geschwindigkeit dirigiert worden.

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Die Züge stießen in der Nähe des bei Touristen beliebten Yu-Yuan-Gartens zusammen.

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Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua erlitten die meisten Verletzten Prellungen und Knochenbrüche. "Überall war Blut", sagte ein 23-jähriger Passagier, der im ersten Wagen einer der Züge fuhr. Rettungskräfte versorgten viele Verletzte vor Ort.

Bystanders watch the rescue operations taking place at Yu Yuan Garden station after a subway train collision in Shanghai

Quelle: REUTERS

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Das Unglück verursachte ein Verkehrschaos in der Innenstadt von Shanghai. Die Polizei stellte Straßensperren auf, um den Weg für Rettungswagen freizumachen. Hunderte Schaulustige versammelten sich und sahen dabei zu, wie Passagiere aus der U-Bahn geholt wurden.

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Quelle: AP

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Nach dem Aufprall von zwei Hochgeschwindigkeitszügen mit 40 Toten und 200 Verletzten am 23. Juli südlich von Shanghai gerät damit erneut die schnelle Expansion des chinesischen Transportnetzes in die Kritik.

Die Linie, auf der nun der Unfall passierte, wurde erst 2010 eröffnet. Das U-Bahnnetz der Handelsmetropole ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Shanghai hatte laut Xinhua im Jahr 2005 erklärt, dass Zusammenstöße dank moderner entwickelter Technik in seinem U-Bahnsystem nicht passieren könnten.

An injured woman is evacuated by rescue workers outside Yu Yuan Garden station in Shanghai

Quelle: REUTERS

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Über den Unfall am Dienstag wurde in Internetforen heftig diskutiert. Auch nach dem Zusammenstoß zweier Hochgeschwindigkeitszüge im Juli äußerten viele Chinesen Verärgerung über die Regierung und warfen ihr vor, zu langsam zu reagieren und das Unglück vertuschen zu wollen. Damals kamen 40 Menschen ums Leben.

Nach einem Onlinebericht des renommierten Magazins Caixin wurden die Leitsysteme auf der Unglücksstrecke von damals von der selben Firma gefertigt wie die der U-Bahn in Shanghai. Demnach handelt es sich dabei um Produkte der Shanghai CASCO Signal Corporation.

© sueddeutsche.de/dapd/Reuters/grc/sebi
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