Seltene Artenkreuzung:Gestatten: das Ebra

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Dieses niedliche Hybridwesen hört auf den Namen "Telegraph". Die Kreuzung aus Zebra und Esel ist bei den Besuchern des Tierparks auf der Krim sehr beliebt.

(Foto: Yuri Lashov/AFP)

In einem Tierpark auf der Krim ist ein seltenes Mischwesen geboren worden: eine Kreuzung aus Zebra und Esel. Die Zoobesucher lieben das Tier, doch nicht alle sind glücklich über die ungewöhnliche Kreuzung.

Sie war sehr, sehr einsam und fühlte sich nicht wohl. Eine Zebrastute in einem privaten Tierpark etwa 30 Kilometer entfernt von Simferopol, der Hauptstadt der Krim, machte Zoodirektor Oleg Subkow schon seit längerer Zeit Sorgen.

Zoologen rieten ihm, das Zebra mit anderen Huftieren zusammenzubringen. Subkow befolgte den Rat und ließ unter anderem einen Esel in das Gehege. Zwischen ihm und der Stute entwickelte sich offenbar sofort eine Zuneigung.

Vergangene Woche wurde das Ergebnis dieser Zuneigung geboren - ein Fohlen: Kopf und der Körper sind braun, die Beine sind hell und weißgestreift. Es ist eine Kreuzung aus Zebra und Esel - man könnte es also ein Zebresel nennen, wie es viele Medien, auch Süddeutsche.de - zuerst getan haben.

Doch das ist eigentlich falsch: Weil bei Hybriden zoologisch das männliche Tier stets zuerst genannt wird, wäre Ebra das richtige Wort. Das hört sich nur nicht so schön an.

Doch nicht nur die Bezeichnung der Gattung ist gewöhnungsbedürftig, auch das jetzt geborene Tier selbst hat einen etwas komischen Namen: Getauft wurde das Tier "Telegraph" - der Name stammt von einer örtlichen Zeitung, die jüngst ihren fünften Geburtstag feierte. Warum der Name der Zeitung ausgewählt wurde, ist nicht bekannt. Den Besuchern ist der Name egal: Zoochef Subkow zufolge ist "Telegraph" bei den Gästen sehr beliebt.

Doch nicht alle freuen sich über das Ebra. "So etwas gibt es in zivilisierten Zoos nicht. Hier handelt es sich um Marketing, aber das hat nichts mit Wissenschaft zu tun", sagte Anna Kachurowskaja, die Sprecherin des Zoos in der russischen Hauptstadt Moskau. Zoos seien in erster Linie dafür da, die Artenvielfalt in der Wildnis zu sichern.

Tatsächlich sind Kreuzungen zwischen Zebras und anderen Tieren aus der Familie der Einhufer in Zoos nicht gern gesehen, auch deshalb, weil sie nicht fortpflanzungsfähig sind. Auf privaten Tierfarmen hat es solche Kreuzungen allerdings schon häufiger gegeben. Doch es ist ungewöhnlich, dass das Zebra die Mutter ist.

* Anmerkung der Redaktion: Eine Leserin hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass das Tier, das wir in einer ersten Version des Textes Zebresel genannt haben, eigentlich ein Ebra ist.Vielen Dank!

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