Seglerin gibt nicht auf:Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Das vorläufige Verbot ihrer geplanten Weltumsegelung findet Laura Dekker nicht so schlimm. Sie hofft, in zwei Monaten starten zu können.

Die 13-jährige holländische Seglerin Laura Dekker ist optimistisch, dass sie in rund zwei Monaten als jüngster Mensch zur Solo-Umseglung der Welt aufbrechen darf. Dafür will sie uneingeschränkt mit den Behörden und vor allem mit der Kinderpsychologin kooperieren, von der sie in den nächsten Wochen eingehend untersucht werden soll. Das versprach Laura in einem Interview des Jugendjournals des niederländischen TV-Senders NOS.

Seglerin gibt nicht auf: Hofft auf einen Start ihrer Weltumsegelung in zwei Monaten: Die 13-jährige Laura Dekker.

Hofft auf einen Start ihrer Weltumsegelung in zwei Monaten: Die 13-jährige Laura Dekker.

(Foto: Foto: dpa)

Das vorläufige Verbot des Starts zu ihrem Rekordversuch finde sie "zwar bedauerlich, aber nicht sehr schlimm", sagte die junge Seglerin am Freitagabend. Auf alle Fälle werde sie am kommenden Montag zum Beginn des neuen Schuljahres am Unterricht teilnehmen. Ursprünglich hatte Laura am 1. September mit ihrer 8,3 Meter langen Jacht "Guppy" zu einer zwei Jahre dauernden Solo-Weltumseglung aufbrechen wollen.

Sie glaube fest daran, dass sie Ende Oktober die Starterlaubnis bekommt, betonte Laura in dem Interview. Am Freitag hatte das zuständige Familiengericht in Utrecht der 13-Jährigen die nicht ungefährliche Segelreise verboten. Zugleich ordnete das Gericht an, dass Laura für zunächst zwei Monate unter die Aufsicht des Jugendamtes gestellt wird. In dieser Zeit soll eine vom Gericht bestellte Amsterdamer Kinderpsychologin prüfen, ob das Mädchen die erforderliche mentale Kraft hat, einen derart langen Solo-Törn zu überstehen.

"Ich werde der Kinderpsychologin zeigen, was ich kann und ich werde ihr erklären, dass ich nicht so aufgewachsen bin wie die meisten anderen Kinder", sagte Laura. Sie verwies dabei darauf, dass sie während einer Weltumseglung ihrer Eltern auf einem Boot in Neuseeland geboren wurde und schon als Kleinkind mit dem Segeln und einem Leben auf dem Wasser vertraut gemacht wurde. Außerdem will sie der Psychologin und dem Jugendamt genau erklären, wie die Weltumseglung ablaufen soll und welche Sicherheitsvorkehrungen dafür vorgesehen sind.

Laura beklagte, dass viele Leute offenbar falsche Vorstellungen hätten, zum Beispiel was mögliche Probleme durch eine allzu lange Einsamkeit auf See betrifft. "Ich bin ja nicht zwei Jahre durchgehend allein, sondern lege viele Zwischenstopps ein. Die längste Zeit, die ich an einem Stück allein auf dem Wasser unterwegs bin, beträgt drei Wochen."

Ansonsten werde sie viele Kontakte haben, und sie gehe davon aus, dass auch immer wieder andere Segler in der Nähe sein werden. Zugleich versuchte Laura Zweifel auszuräumen, dass sie während ihrer Tour auf den Weltmeeren den Unterrichtsstoff aufarbeiten kann.

"Warum nicht? Wenn ich dafür einen seriösen Plan aufstelle, muss das recht einfach möglich sein. Ich denke, dass mir trotzdem noch genug Freizeit bleiben wird." Laura will über das Internet Kontakt mit ihren Lehrern halten. Das niederländische Bildungsministerium hatte es abgelehnt, sie für zwei Jahre vom Schulbesuch freizustellen.

Dass ihr Rekordversuch zu soviel Aufregung geführt hat, bedauerte die Seglerin. "Ich mag die Medien nicht so sehr", sagte sie. "Und es war nicht meine Absicht, auf diese Weise in die Medien zu kommen."

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