Segelschiff:Moby Superdick

Mega-Segelyacht 'White Pearl' geht auf Probefahrt
(Foto: Carsten Rehder/dpa)

Eine Kreuzung aus Eisberg und Öltanker, ein wahres Monstrum: das größte Segelschiff der Welt in Kiel.

Weiße Perle. Der Arbeitstitel für die Yacht, die an diesem Montag erstmals auf der Kiele Förde geschippert ist (), will nicht gleich einleuchten. Bei Perlen denkt man an filigranen Schmuck an zarten Ohren. Dieses Monstrum aber wirkt wie eine Kreuzung aus Eisberg und Öltanker. Und doch wird es bald als größtes Segelschiff der Welt unterwegs sein. Welcher Milliardär das gute Stück für einen vermutlich mittleren dreistelligen Millionbetrag bestellt hat, ist nicht verbürgt, angeblich war es der Oligarch Andrej Melnitschenko. Ein Sprecher der zuständigen Werft wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Für (oder gegen) Melnitschenko spricht, dass er schon ein ziemlich großes Boot besitzt, die 119 Meter lange Motoryacht A, angeblich benannt nach seiner Frau Aleksandra.

Dem deutschen Publikum - technischen Monstrositäten traditionell zugetan - bleiben vorerst also nur die Rahmendaten: Die White Pearl (oder wie auch immer sie mal heißen wird) ist mit 140 Metern sechs Meter länger als das bisher größte Segelschiff der Welt, die fünfmastige Royal Clipper des schwedischen Reeders Mikael Krafft. Letzterer geht mit seinem Prunkstück recht offen um. Das luxuriöse Kreuzfahrtschiff war schon in der ARD-Schmusefernsehreihe Unter weißen Segeln zu sehen. Ganz anders die dicke Perle: An dem Rekordschiff wird bereits seit mehr als drei Jahren in einem versteckten Winkel der Nobiskrug-Werft gebaut.

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