Scientology:Sekte oder Bandenbetrüger?

Die als Sekte eingestufte Scientology-Organisation steht in Frankreich vor Gericht. Bei einer Verurteilung könnte ihr die Auflösung drohen.

Die Scientology-Bewegung wird in Frankreich wegen "organisierten Bandenbetrugs" vor Gericht gestellt. Scientology werde sich vor einem Strafgericht als juristische Person verantworten müssen, verlautete am Montag aus informierten Kreisen in Paris.

Protest gegen Scientology; ddp

In Deutschland findet der Protest gegen Scientology auf der Straße statt: "Anonymous"-Aktivisten im August in Berlin.

(Foto: Foto: ddp)

Demnach könnte eine Verurteilung zur Auflösung der Organisation führen, die in Frankreich seit 1995 als "Sekte" eingestuft wird. Neben mehreren Teilorganisationen müssen sich auch sieben Scientology-Mitglieder verantworten, von denen einigen "illegale Ausübung des Apotheker-Berufs" vorgeworfen wird.

Die Affäre reicht bis in den Dezember 1998 zurück. Damals beschritt eine Frau den Klageweg, die sich einem "Persönlichkeitstest" durch Scientology unterzogen hatte. Sie hatte dafür sowie für den Kauf von Büchern, Medikamenten und eines so genannten Elektrometers letztlich über 200.000 Francs (über 30.534 Euro) ausgegeben.

Eine weitere Klägerin sowie der Apotheker-Verband wurden darauf Nebenkläger in dem Verfahren. Die Staatsanwaltschaft hatte eigentlich die Einstellung des Verfahrens verlangt; dies wurde nun aber durch Untersuchungsrichter Jean-Christophe Hullin zurückgewiesen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: