Schweiz:Teure Anzeige für Gucci

Ein Betrüger hat das Mode-Unternehmen doppelt geschädigt. Er ließ sich als Gucci-Model inszenieren, das Bild in Zeitungen abdrucken - und die Rechnung an den Konzern schicken.

Das Bild kann durchaus als Parfüm-Werbung durchgehen: Ein Latino-Typ mit nacktem Oberkörper, auf die Ellbogen gestützt, mit schmachtendem Blick und Dreitagebart. Davor ein Parfüm-Fläschchen von Gucci.

Schweiz: Ein Pärchen vor einer Gucci-Filiale

Ein Pärchen vor einer Gucci-Filiale

(Foto: Foto: AP)

Für dieses Bild buchte der Mann als angeblicher Product-Manager von Gucci am vergangenen Freitag eine farbige Doppelseite in der SonntagsZeitung. Mit derselben Masche hatte sich der Betrüger zuvor bereits doppelseitig in die Freitagsausgabe der Ringier-Gratiszeitung heute gebracht.

Dies bestätigte Christoph Zimmer, Leiter der Unternehmenskommunikation beim Tamedia-Verlag, der die SonntagsZeitung herausgibt. Die Rechnung von rund 60.000 Franken ließ er an die offizielle Adresse von Gucci in Zürich schicken.

In letzter Sekunde

Laut Zimmer überlistete der Mann die Anzeigenredaktion, indem er praktisch im letzten Moment buchte und es zu spät war, die Echtheit des Inserats noch zu verifizieren. Abgesehen davon habe die Buchung einen professionellen Eindruck gemacht, und es habe kein Anlass bestanden, übertrieben vorsichtig zu sein.

Die Tamedia erfuhr dann am Montag, dass man einem Schwindler aufgesessen war. Nachdem der Mann offensichtlich schon mehrere Firmen geschädigt hatte - er soll nach einem Bericht der Zeitung Blick beispielsweise im Namen von Sony BMG Veranstaltungen gebucht haben - war er erkannt worden. Der Verlag habe sich darauf bei Gucci für den Fehler entschuldigt und erwäge, gegen den Betrüger vorzugehen, sagte Zimmer.

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