Schüsse auf Einwanderer in Schweden:Heckenschütze von Malmö muss lebenslang in Haft

Er feuerte durch Autoscheiben, in Privatwohnungen, häufig auf Migranten: Sieben Jahre lang hat ein Heckenschütze die schwedische Stadt Malmö mit einer Serie von Anschlägen terrorisiert. Jetzt wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

Jahrelang hat der Schwede Peter Mangs unerkannt aus dem Hinterhalt auf Menschen in Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens, geschossen. Nun hat das dortige Amtsgericht den 40-Jährigen zu lebenslanger Haft wegen zweifachen Mordes, fünf Mordversuchen und drei weiterer Überfälle verurteilt.

Nach der Entscheidung des Gerichts muss der Verurteilte zudem 1,2 Millionen Kronen (139.000 Euro) Schadensersatz an Überlebende seiner Taten und deren Angehörige zahlen.

Mangs war im November 2010 festgenommen worden, nachdem die Polizei bei mehr als einem Dutzend Schießereien einen Zusammenhang fand. In einem psychiatrischen Gutachten, das der Verkündung des Strafmaßes vorausging, wurde Mangs für zurechnungsfähig erklärt.

International bekam der Fall viel Aufmerksamkeit. Hinweise aus der Bevölkerung führten die Ermittler schließlich zu dem Heckenschützen, der im November 2010 in seiner Wohnung festgenommen wurde. Mit einer ballistischen Untersuchung konnte auch eine Verbindung zu zwei nicht aufgeklärten Morden aus dem Jahr 2003 hergestellt werden. Zumindest für einen dieser Morde wurde Mangs verurteilt - er hat demnach im Juni 2003 einen 66-Jährigen in seiner Wohnung erschossen. Auch konnte die Anklage Mangs nachweisen, dass er im Oktober 2009 eine 20-jährige Frau getötet hatte.

Mangs selbst bestreitet alle Gewalttaten. Die insgesamt 25 Verhandlungstage verbrachte er meist, in dem er demonstrativ Bücher las.

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