Die Schießerei in Las Vegas mit fünf Toten hatte vermutlich einen rechtsextremen Hintergrund. Nach Angaben der Ermittler handelte es sich bei den Tätern um Verfechter rechten Gedankenguts. Auf der Leiche eines getöteten Polizisten hätten sie das Hakenkreuz-Symbol und die Notiz "Die Revolution beginnt" hinterlassen. Den anderen hätten sie mit einem Symbol des amerikanischen Widerstandes gegen die britischen Kolonialherren markiert.
Ein bewaffnetes Ehepaar hatte am Sonntag in einer Pizzeria in Las Vegas zwei Polizisten, den Kunden eines Kaufhauses und dann sich selbst erschossen. Die Beamten im Alter von 41 und 31 Jahren aßen gerade zu Mittag, als sie von den zwei Schützen überrascht wurden. Ein Polizist sei auf der Stelle tot gewesen, der zweite später im Krankenhaus gestorben, berichtete die Zeitung Review-Journal. Einer der Polizisten hinterlässt eine Frau und sechs Kinder, sein jüngerer Kollege eine Frau und ein Baby.
Das Duo habe den Polizisten Waffen und Munition abgenommen, einen Parkplatz überquert und am Eingang des Kaufhauses erneut das Feuer eröffnet. Weil ein Kunde mit einer Waffe einschreiten wollte, habe die Frau ihn erschossen. Als Polizisten das Feuer auf das Paar eröffneten, zogen sich die beiden in das Geschäft zurück. Dort tötete die 22 Jahre alte Frau erst ihren 31-jährigen Mann und erschoss sich anschließend selbst, wie die Polizei der Metropole im US-Staat Nevada mitteilte.
Verkleidet als Joker aus der Batman-Saga
Die Angreifer hegten offenbar eine große Ablehnung gegenüber staatlicher Macht. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Paar die Regierung und die Polizei als "Unterdrücker" und "Nazis" gesehen habe. Dazu passe auch der Satz "Die Revolution beginnt", hieß es. Außerdem bedeckte das Paar die Leichen den Angaben zufolge mit einer Hakenkreuz-Flagge und einer gelben Fahne mit dem Spruch "Komm mir nicht zu nahe".
Eine Nachbarin erzählte dem Lokalsender KTNV, dass sich das Paar öfter als die Bösewichte Joker und Harley Quinn aus der Batman-Reihe verkleidet habe. Die beiden hätten den Angriff in einem Gespräch mit ihr sogar angekündigt, sagte die Frau. Sie habe das Paar aber für "verrückt" gehalten und nicht die Behörden informiert. "Dies war eine sinnlose und grausame Tat, bei der drei unschuldige Menschen getötet wurden", sagte Las Vegas' Bürgermeisterin Carolyn Goodman CNN zufolge.
In den USA gibt es immer wieder tödliche Schussangriffe und Amokläufe, die regelmäßig die Debatte über schärfere Waffengesetze anfachen. Präsident Barack Obama ist für eine solche Verschärfung, scheiterte aber im Kongress bislang am Widerstand vor allem aus den Reihen der Republikaner. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verbrieft, Schätzungen zufolge befinden sich etwa 300 Millionen Schusswaffen in Privathaushalten.