Katastrophengebiet:Waldbrände in Colorado zerstören Hunderte Häuser

346 verbrannte Häuser, 36.000 Menschen mussten sich in Sicherheit bringen: Die Waldbrände in Colorado sind die verheerendsten in der Geschichte des US-Bundesstaates. Mindestens ein Mensch ist in den Flammen umgekommen. US-Präsident Obama will sich nun selbst ein Bild von der Lage im Katastrophengebiet machen.

Nach tagelangem Kampf gegen das Flammeninferno im US-Bundesstaat Colorado haben die Behörden am Donnerstag eine erste Bilanz gezogen. In der von Waldbränden heimgesuchten Stadt Colorado Springs sind nach Angaben des Bürgermeisters Steve Bach 346 Häuser von den Flammen zuerstört worden. Die Feuer seien damit die verheerendsten in der Geschichte des Staats Colorado, sagte Bach.

Waldbrände Colorado Springs

Rauch über Waldo Canyon: Eine Bewohnerin beobachtet die Waldbrände nahe Colorado Springs.

(Foto: AFP)

In einem abgebrannten Haus sei zudem eine Leiche entdeckt worden, teilte Polizeichef Pete Carey mit. Eine zweite Person werde noch vermisst. Das Todesopfer wohnte in dem Viertel Mountain Shadows, das teilweise von den Flammen eines großen Brandes im Waldo Canyon erfasst worden war.

Weite Teile der Stadt mussten seit Beginn der Brände am vergangenen Samstag evakuiert werden. Zeitweise hatten sich 36.000 Menschen vor dem Flammeninferno in Sicherheit bringen müssen. Nach Medienberichten durften die ersten Bewohner am Donnerstag wieder in ihre Häuser zurückkehren. Kühleres Wetter und abflauende Winde waren den Tausenden Feuerwehrleuten zur Hilfe gekommen.

Von den Bränden ist eine Fläche von etwa 75 Quadratkilometern betroffen, die Feuerwehr konnte bisher nur zehn Prozent davon unter ihre Kontrolle bringen. Mit Hilfe der Bundespolizei FBI soll jetzt verstärkt nach der Brandursache gesucht werden. An anderen Orten gehen die Ermittler davon aus, dass Blitze die Feuer entzündet haben. Wegen der Großbrände haben bereits 30 Gemeinden in Colorado die zum US-Unabhängigkeitstag am 4. Juli üblichen Feuerwerke abgesagt. Die Forstbehörde rechnet damit, dass es bis Mitte Juli dauern wird, bis alle Feuer gelöscht sind.

Am heutigen Freitag will sich Präsident Barack Obama vor Ort ein Bild von der Lage machen. Kongressmitglieder aus Colorado haben am Donnerstag bei der US-Regierung Hilfe beantragt. Wegen der anhalten Brände sollte der Staat zum Katastrophengebiet erklärt werden. Damit könnten Gelder und Hilfsmittel schneller bewilligt werden. Die Feuer hätten in diesem Jahr schon 598 Häuser zerstört und mehr als 50 Millionen Dollar zur Bekämpfung verschlungen, zitierte die Denver Post aus dem Antrag der Abgeordneten.

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