Sars:Vier neue Verdachtsfälle in China

Nachdem letzten Sommer das Ende der SARS verkündet wurde, sind in Südchina nun eine 20 Jahre alte Kellnerin aus Kanton und drei Journalisten aus Hongkong womöglich an der gefährlichen Lungenkrankheit erkrankt.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde die Kellnerin auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gebracht, wo sie auf Sars untersucht wird. Das Restaurant, in dem sie arbeitet, soll die in China als Delikatesse begehrten Schleichkatzen servieren. Sie stehen im Verdacht, Sars auf den Menschen zu übertragen. Aus der engeren Umgebung der Kellnerin wurden 48 Personen unter Quarantäne gestellt.

Die drei Fernsehjournalisten hatten über den ersten Sars-Fall in Guangzhou berichtet und in der Südprovinz Guangdong Kliniken und Tiermärkte besucht. Am Mittwoch wurden sie mit Husten und Fieber in eine Isolierstation der Queen-Mary-Klinik in Hongkong gebracht. Sie seien in stabilem Zustand und würden nun auf Sars getestet, teilte das Gesundheitsamt von Hongkong mit.

Die anderen sechs Mitarbeiter des Fernsehteams zeigten keine Symptome. Der Sender TVB teilte mit, dass die Büroräume in Hongkong wegen des Sars-Verdachts desinfiziert worden seien.

Auch andere Sars-Infektionen hatten offensichtlich in Guangzhou ihren Ursprung: Neben dem ersten Sars Fall im Jahr 2002 trat hier im Dezember 2003 der erste seit Monaten bestätigte Sars-Fall auf. Es handelte sich um einen 32-jährigen Fernsehproduzenten, der inzwischen als geheilt entlassen wurde.

Inzwischen ist auch ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die südchinesischen Provinz Guangdong aufgebrochen, um die Ursachen für das erneute Auftreten der Lungenkrankheit Sars herauszufinden. Dabei gehe es darum, mögliche Ansteckungsquellen durch Tiere, Menschen und die Umwelt zu untersuchen, wie ein WHO-Sprecher in Peking mitteilte.

Sars war im November 2002 das erste Mal aufgetreten. Die Krankheit breitete sich in kurzer Zeit aus und kostete weltweit 774 Menschen das Leben.

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