Safari-Zoo in Großbritannien:Tierprints müssen draußen bleiben

Safari-Zoo in Großbritannien: Ein einem britischen Safaripark sollen Tierprints fortan verboten werden, um die wilden Tiere nicht unnötig zu verwirren.

Ein einem britischen Safaripark sollen Tierprints fortan verboten werden, um die wilden Tiere nicht unnötig zu verwirren.

(Foto: FRANK PR)

Ein britischer Vergnügungspark verbietet den Besuchern seiner Safaritour öffentlichkeitswirksam, Kleidung mit Tierdrucken zu tragen. Die Tiere könnten Parkbesucher in Leopardenmuster und Zebrastreifen für Artgenossen halten - oder für leichte Beute.

Leopardenleggings, Shirts mit Zebramuster, beige Pullover mit schwarzen Gepardenpunkten und darüber womöglich noch eine Fellweste: Tierprints in der Modewelt bringen nicht nur manch einen Stilexperten zum Verzweifeln. Auch die Verantwortlichen des Vergnügungsparks Chessington World of Adventures in der britischen Grafschaft Surrey stellt der Trend vor ein Problem.

Die Besucher können im Park unter anderem eine Safaritour in einem offenen Truck unternehmen. Die PR-Firma des Parks hat nun zur Informationsoffensive gegriffen, denn für die armen Nashörner, Giraffen und Löwen sehen die Menschen in Tierdrucken angeblich nicht nach Menschen aus - sondern eben nach Tieren. Vor allem seitdem die brandneue Trucktour angeboten werde, bei der die Parkgäste den Tieren besonders nahe kommen, habe man bemerkt, dass Besucher in solchen Kleidungsstücken bei den Tieren Verwirrung stiften, so eine Sprecherin.

Öffentlichkeitswirksame Sorge um die Tiere

"Kein Wunder, wenn die Tiere in einem 7,5-Tonnen-Truck etwas übers Gelände fahren sehen, das sie eigentlich für ein Zebra oder eine Giraffe halten", heißt es in der Pressemitteilung des Vergnügungsparks. Einem Bericht des Guardian zufolge hängt die Reaktion der Tiere davon ab, ob sie den Besucher für Freund oder Feind halten - sodass von Flucht über Zudringlichkeiten bis zum Anstoßen des Jagdinstinkts alles drin sei.

Ab sofort wolle man deshalb alle Drucke in der Optik von Zebras, Giraffen, Leoparden, Geparden, Tigern und Hyänen aus dem Park verbannen. Die vom Verbot betroffenen Besucher sollen Ersatzkleidung für ihren Aufenthalt erhalten, von eigens dafür eingesetzten "Türstehern für Tierprints".

Merkwürdig, dass die Pressefotos nur ziemlich glückliche Tiere mit ziemlich glücklichen Besucherinnen in tierischen Kleidungsstücken zeigen, die alle zu einer ziemlich gelungenen PR-Aktion passen würden. Die Konsequenzen, die Damen in Animal Print künftig im Park erwarten sollen, bekommt man wohl nur vor Ort zu sehen. Denn laut Guardian handelt es sich beim Ersatz um graue Arbeitsoveralls - in denen sich die tierbedruckten Besucherinnen wohl nicht mehr allzu schick fühlen dürften.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: