Sachsen-Anhalt:Rottweiler beißt Kleinkind tot

Rottweiler außer Kontrolle: In einem Dorf in Sachsen-Anhalt griff ein wildgewordener Hund einen dreijährigen Jungen an und tötete ihn. Die herbeigerufenen Polizisten mussten das Tier erschießen.

Ein Rottweiler hat in Sachsen-Anhalt einen dreijährigen Jungen totgebissen. Der Hund griff das Kind in dem Dorf Zörnigall nahe Wittenberg am Samstagabend an, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Der Junge war bei einer 76-jährigen Frau zu Besuch. Ob es sich dabei um seine Großmutter handelt, war zunächst unklar. Die Seniorin hatte den Hund zur Pflege bei sich. Als die alarmierten Polizisten kurz nach dem Angriff eintrafen, attackierte das Tier sie am Tor des Grundstücks. Die Beamten mussten den Rottweiler mit mehreren Schüssen töten, um dem Notarzt den Weg zu dem verletzten Jungen frei zu machen.

Der Arzt konnte nur noch den Tod des kleinen Jungen feststellen. Der Junge stammt laut Polizei nicht aus dem 900-Einwohner-Dorf Zörnigall, sondern lebte in einem anderen Ort im Landkreis Wittenberg.

Wem der Rottweiler gehört, war zunächst unklar. Die Frau passte neben dem Jungen und dem Rottweiler auch auf eine Boxerhündin auf. Das Tier konnte sie noch selbst unter Kontrolle bringen. Mittlerweile wurde es einem Tierheim übergeben.

Attacken von Rottweilern auf Menschen kommen immer wieder vor. Tiere dieser Rasse gelten jedoch nicht grundsätzlich als Kampfhunde oder gefährliche Hunde. Die Kriterien für die Gefährlichkeit regelt in Sachsen-Anhalt seit März 2009 ein Gesetz. Demnach gilt ein Hund als gefährlich, wenn er sich als bissig erwiesen oder in gefahrdrohender Weise Menschen angesprungen hat. Außerdem ist eine besondere Kampfbereitschaft des Tieres ein Kriterium. Für die Haltung solcher Hunde gelten verschärfte Bestimmungen.

Ob der Hund, der den kleinen Jungen tötete, bei den Behörden als gefährlich galt, blieb zunächst unklar.

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