Sachsen-Anhalt:Bäuerliche Besatzung

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SZ-Grafik: Thomas Hahn

In Klötze in Sachsen-Anhalt hat ein Landwirt einen Zaun mitten auf den Sportplatz der Gemeinde gesetzt - und weder der Bürgermeister noch die Schule oder der Sportverein können etwas dagegen tun.

Von Thomas Hahn, Kusey

Hinten beim Wald fährt der Bauer Herwig Bierstedt in Seelenruhe mit seinem Traktor über die Äcker. Während die Vereinsleute Wolfgang Mosel und Sebastian Behrendt auf dem alten Sportplatz am Lateiner Weg in Kusey stehen und traurig die Tatsache betrachten, die der Bauer Bierstedt geschaffen hat: Wo die Fußballer des TSV Kusey bis vor Kurzem noch trainierten, teilt neuerdings ein Maschenzaun das Feld. Bierstedts Zaun. Und für Mosel, den Vize-Vorsitzenden des TSV Kusey, sowie für seinen Abteilungsleiter Behrendt ist es jetzt so, als habe der Bauer mit seinen Holzpfählen und Befestigungen eine Wunde mitten ins Vereinsleben getrieben. Denn ein zerschnittener Sportplatz ist so gut wie tot. "Er hätte uns ja dulden können", sagt Mosel kraftlos. "Aber Sie sehen's ja", ergänzt Behrendt und zeigt auf den Zaun, "einmal quer durch." Nichts zu machen, das Recht ist auf der Seite des Bauern. "Das Ding hier ist vorbei", sagt Mosel und kann die Geschichte trotzdem noch nicht fassen.

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