Saarland:Syrer ersticht Flüchtlingsberater in Saarbrücken

27-jähriger Syrer ersticht Berater

In dieser Beratungsstelle in Saarbrücken geschah der tödliche Angriff.

(Foto: dpa)
  • In einem Beratungszentrum für Flüchtlinge hat ein Syrer auf einen Psychologen eingestochen.
  • Der Mann starb noch an seinem Arbeitsplatz. Zuvor hatte es einen Streit gegeben.
  • Der mutmaßliche Täter sei kurze Zeit später auf der Straße gefasst worden.

Bei einer psychosozialen Beratung in Saarbrücken hat ein Syrer einen Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erstochen.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei waren die beiden Männer am Vormittag während eines Beratungsgesprächs in Streit geraten. Worum es dabei ging, war zunächst unklar. Bei der Auseinandersetzung habe der 27-jährige Syrer offenbar auf den Berater mit einem Messer eingestochen und ihn tödlich verletzt.

Der mutmaßliche Täter sei kurze Zeit später auf der Straße nur wenige hundert Meter von der Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migranten entfernt gefasst worden, sagte ein Polizeisprecher. Er sei bei der Tat ebenfalls verletzt und in eine Klinik gebracht worden. Befragt werden konnte er noch nicht. Ob es sich bei dem am Tatort gefunden Messer um die Tatwaffe handele, müsse noch geklärt werden.

Das Opfer arbeitete nach DRK-Angaben im Projekt "Hope"

Nähere Angaben zum Opfer machte der Polizei-Sprecher zunächst nicht. Die Angehörigen des Getöteten hätten bis zum Nachmittag nicht informiert werden können. Das Opfer arbeitete nach DRK-Angaben im Projekt "Hope". Dieses läuft seit Mitte 2015. Dabei soll Flüchtlingen geholfen werden, belastende, teils traumatisierende Erlebnisse, die sie zu Hause und auf ihrer Flucht hatten, zu verarbeiten. Seit Juni 2015 haben vier Psychologen und zwei Dolmetscher über 230 Flüchtlinge mit Bleiberecht in Saarbrücken und im zentralen Landes-Aufnahmelager Lebach betreut.

DRK-Landespräsident Michael Burkert zeigte sich zutiefst betroffen von der "schrecklichen" Bluttat. Ein Mensch, der anderen Menschen helfen wollte, sei Opfer geworden. Auftrag des DRK sei es, in Not geratenen Menschen zu helfen. Das werde seine Organisation auch weiter tun. Etwa ein Dutzend anderer DRK-Mitarbeiter, die am Mittwochvormittag in der Beratungsstelle waren, wurden zunächst vor Ort und dann in der Zentrale des DRK-Landesverbandes von Notfallseelsorgern der beiden großen Kirchen betreut, berichtete der DRK-Sprecher.

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