Saarbrücken:Haft für Heckenschützen im Saarland

Das Gericht spricht ein überraschend scharfes Urteil gegen den Mann aus.

Der Heckenschütze, der im Saarland auf fahrende Autos geschossen hat, ist zu einer Haftstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Saarbrücken sprach den 27-Jährigen am Freitag vor allem des versuchten Mordes in 14 Fällen für schuldig. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Zweiradmechaniker am frühen Morgen des 19. März dieses Jahres aus einem Wald heraus gezielt auf Autos geschossen hat. Die Schüsse hatten 14 Fahrzeuge getroffen, zwei Insassen wurden verletzt. Das Gericht ging mit seinem Strafmaß über die Forderung der Staatsanwaltschaft von neun Jahren Haft hinaus. Damit wolle das Gericht eine "abschreckende Wirkung" erzielen, sagte der Vorsitzende Richter, Bernd Weber, in seiner Urteilsbegründung. Die Verteidigung, die auf vier Jahre Haft plädiert hatte, kündigte an, Revision vor dem Bundesgerichtshof in Leipzig einlegen zu wollen. Als Motiv für die Tat vermuteten die Richter "Zielübungen" des nach eigenen Angaben ungeübten Schützen.

© SZ vom 19.09.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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