Russische Passagiermaschine:Absturz in Ägypten: Ermittler hören "lautes Geräusch" auf Flugschreiber

  • Wieso stürzte die russische Passagiermaschine ab? Britische und US-Geheimdienste halten es für wahrscheinlich, dass eine Bombe an Bord geschmuggelt wurde.
  • Ägyptische Ermittler sagten nun in Kairo auf dem Stimmenrekorder sei kurz vor dem Absturz ein "lautes Geräusch" zu hören gewesen - warnen aber vor voreiligen Rückschlüssen.

Bei der Auswertung der Flugschreiber der abgestürzten russischen Maschine auf der Sinai-Halbinsel sind die ägyptischen Ermittler auf ein verdächiges Geräusch gestoßen.

Nach etwa 23 Minuten Flug sei auf dem Stimmenrekorder "ein lautes Geräusch in der letzten Sekunde der Aufzeichnung zu hören", sagte der ägyptische Chefermittler Ayman al-Mokaddem bei einer Pressekonferenz am Samstag in Kairo. Bisher gebe es aber noch "keine Schlussfolgerung" zur Absturzursache, fügte er hinzu.

Internationale Geheimdiensthinweise legten zuletzt nahe, dass der Airbus A321 der sibirischen Airline Kolavia am Samstag vergangener Woche durch einen Sprengsatz an Bord vom Himmel geholt wurde. Alle 224 Passagiere starben.

Das vermuten die französischen Ermittler

In Ermittlerkreisen in Paris hatte es zuvor geheißen, dass die Auswertung der Flugschreiber den Anschlagsverdacht stützte. Die Aufzeichnungen des Flugdatenschreibers und des Stimmenrekorders deuteten auf einen "brutalen, plötzlichen" Absturz des Airbus hin, sagte ein Ermittler in Paris. Sowohl die Daten der Instrumente als auch die Gespräche seien bis zur 24. Minute völlig unauffällig gewesen - dann hätten die beiden Geräte plötzlich nicht mehr funktioniert, so der Ermittler.

Die britischen und US-Geheimdienste halten es für wahrscheinlich, dass eine Bombe an Bord geschmuggelt wurde. Dem Team, das nach der Absturzursache sucht, gehören Experten aus Russland, Ägypten, Frankreich und Deutschland an.

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