Rückkehr der Vulkanasche:Irland sperrt Flughäfen

Der Eyjafjallajökull behindert wieder den Flugverkehr: Wegen einer neuen Aschewolke schließt Irland seine Flughäfen. In Brüssel beraten sich indes die EU-Verkehrsminister über ein Vulkan-Krisenmanagement.

Gut zwei Wochen nach der Sperrung fast des gesamten europäischen Luftraums müssen erneut Flugzeuge wegen der Vulkanasche aus Island am Boden bleiben. Wie die irische Luftfahrtbehörde IAA mitteilte, dürfen am Dienstagmorgen ab 7 bis mindestens 13 Uhr keine Maschinen in Irland landen oder starten. Die neue Sperrung fällt zusammen mit einem Treffen der europäischen Verkehrsminister in Brüssel. Sie wollen dort heute über ein besseres Krisenmanagement im Luftverkehr beraten.

Flughafensperre, Vulkanasche, AFP

Passagiere mit Irland als Reiseziel müssen sich wieder auf Wartezeiten einstellen: Das Land hat wegen einer erhöhten Aschekonzentration die Flughäfen gesperrt.

(Foto: Archivbild: AFP)

Das Flugverbot gelte in der irischen Hauptstadt Dublin und an allen anderen großen Flughäfen des Landes, darunter Cork, Shannon und Galway, teilte die Luftfahrtbehörde mit.

Nach Angaben der britischen Luftfahrtbehörde CAA soll am Morgen auch der Flugverkehr in der britischen Provinz Nordirland ruhen; auf den Äußeren Hebriden vor der Westküste Schottlands dürfen bereits seit Montagabend keine Maschinen mehr abheben oder landen. Der Luftraum in anderen Teilen Großbritanniens und in Kontinentaleuropa sei aber nicht betroffen. Maschinen könnten von Europa oder Großbritannien aus weiter über die Insel fliegen.

Aschewolke bleibt ein Risiko

Irland sei Teil einer Zone, in der die Aschekonzentration über den vereinbarten Grenzwerten liege, teilte die IAA mit. Die Wolke sei ein Risiko für Passagiere und Besatzungsmitglieder.

Auch wenn der Vulkan in den letzten Tagen nicht mehr so aktiv gewesen sei, drücke ein nordöstlicher Wind Asche in Richtung Irland und schottische Inseln, sagte IAA-Chef Eamon Brennan. Er sei aber optimistisch, dass sich die Wolke bald wieder auflösen werde.

Vor mehr als zwei Wochen war fast der gesamte europäische Luftraum gesperrt, weil der Vulkan am Eyjafjalla-Gletscher auf Island Asche gespuckt hatte. Der Flugverkehr wurde tagelang komplett eingestellt, worauf Hunderttausende Reisende auf der ganzen Welt festsaßen. Der Vulkan ist noch immer aktiv, stößt aber weniger Asche aus.

Einheitliche Grenzwerte gefordert

Bei dem Sondertreffen der EU-Verkehrsminister in Brüssel stehen auch die wirtschaftlichen Folgen des Vulkanausbruchs auf dem Programm. Das tagelange Flugverbot wegen der Aschewolke hat Europas Wirtschaft nach ersten Expertenschätzungen 1,5 bis 2,5 Milliarden Euro Verluste beschert.

Die Verkehrsminister wollen über Lehren aus dem Chaos beraten. Dabei sollte es um eine bessere Koordination der nationalen Flugsicherungsstellen sowie mögliche staatliche Unterstützung für die Luftfahrtbranche gehen. Die EU-Kommission wollte einen Mobilitätsplan vorschlagen, durch den zum Beispiel Flugzeuge bei Krisen gezielter durch andere Verkehrsmittel wie Züge ersetzt werden könnten. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wollte einheitliche europäische Grenzwerte für Vulkanasche zur Debatte stellen.

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