Rote Armee Fraktion:DNA-Spuren von untergetauchten RAF-Mitgliedern bei Raubüberfall gefunden

Im Fluchtauto der maskierten Täter fanden sich Genspuren von drei mutmaßlichen Terroristen, nach denen die Polizei seit Jahrzehnten fahndet.

Nach einem Raubüberfall auf einen Geldtransporter bei Bremen im vergangenen Sommer haben Ermittler in zwei Tatautos DNA-Spuren von drei Mitgliedern der früheren Roten Armee Fraktion (RAF) gefunden. Das berichtet der Sender NDR. Von der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden war dazu am Montagabend keine Stellungnahme zu erhalten, Polizeikreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang aber.

Bei dem Überfall am 6. Juni auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarkts in Groß Mackenstedt, einem Ortsteil der Gemeinde Stuhr bei Bremen, hatten drei Maskierte einen Geldtransporter mit zwei Fahrzeugen gestoppt und auf ihn geschossen. Die Kugeln blieben jedoch in einem Reifen und in der Panzerung stecken, die beiden Insassen blieben unverletzt. Es gelang den Tätern nicht, die Türen zu öffnen. Sie flüchteten ohne Beute.

Nach Angaben des NDR fanden Ermittler in den bei dem Überfall eingesetzten Fahrzeugen Gesichtsmasken und an ihnen die DNA von drei RAF-Mitgliedern, nach denen seit Jahrzehnten gefahndet wird: Daniela Klette, 57, Ernst-Volker Staub, 58, und Burkhard Garweg, 47. Genetisches Material von allen dreien war schon bei einem Raubüberfall im Jahr 1999 gefunden worden, der auch vom Tathergang stark dem von Groß Mackenstedt ähnelt.

RAF löste sich offiziell 1998 auf

Die linksextreme Terrororganisation RAF hatte sich 1998 in einem Schreiben für aufgelöst erklärt. Einige ihrer damaligen Mitglieder sind aber bis heute verschwunden und stehen weiter auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamts, darunter auch Klette, Staub und Garweg.

Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die RAF in Deutschland der Inbegriff von Gewalt und Mord, mehr als 30 Menschen starben durch den RAF-Terror.

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