Rosenmontags-Umzüge:Wenn Plagianette mit Rainer Rüdele feiert

Brüderle, Flughafen-Debakel, Euro-Krise: Bei den Rosenmontagsumzügen wurden aktuelle politische Entwicklungen durch den Kakao gezogen. Nur den aktuellsten Rücktritt konnten die Karnevalisten nicht mehr auffangen.

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Brüderle, Flughafen-Debakel, Eurokrise: Bei den Rosenmontagsumzügen wurden aktuelle politische Entwicklungen durch den Kakao gezogen. Nur den aktuellsten Rücktritt konnten die Karnevalisten nicht mehr auffangen. "Och dat noch!", lautete das Motto in Düsseldorf, wo die Karnevalisten unter anderem die Sexismus-Vorwürfe gegen Rainer Brüderle thematisierten. "Rainer Rüdele", hieß es auf der Flanke einer bebrillten Hundefigur, die sich verdächtig nahe am Hinterteil einer Stern-Reporter-Hündin herumdrückte. In Köln und Mainz wurde der FDP-Spitzenkandidat verschont. Dort standen andere politische Themen im Mittelpunkt - was nicht bedeutet, dass es weniger tierisch zuging.

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So brachten die Karnevalisten in Köln zum Ausdruck, dass sie die Schuldenkrise in Europa für eine Schweinerei halten. Griechenland, Spanien und Italien scharten sich auf einem Wagen als hungrige Ferkel um ein freigiebiges Merkel-Muttertier.

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Dass die Schuldenkrise in Europa ein Thema sein würde, war bereits vor den Umzügen klar. In Düsseldorf malte ein gutgelaunter Grieche der Kanzlerin einen Hitler-Bart ins Gesicht.

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An Peer Steinbrück als große Zukunftshoffung für die Bundes-SPD glauben die Karnevalisten in Düsseldorf nicht. Hier wird der SPD-Kanzlerkandidat zum unbeweglichen grauen Klotz "Schweer Steindrück", der seine Partei zerdrückt. Die heuchelt jedoch weiter Fröhlichkeit.  

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Für ein wenig brasilianisches Flair am Rhein sorgte diese auffällig gekleidete Dame. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte jedoch nicht ganz so viel Haut gezeigt werden, wie in Rio üblich.

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Lieber keine Haut zeigt dieser Jeck und hat sich vorsichtshalber auch sein Gesicht royalblau angemalt - passend zum Hemd. Auf dem Kopf trägt er eine Kappe, die beklebt ist mit Fingerpuppen-Köpfen. 

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Auch ein paar feierlustige Bienen setzten auf dicken Strick unterm Gold-Gewand.

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Allein die Funkenmariechen zeigten Bein - und das noch dazu in luftiger Höhe.

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Zu viele Bützchen verteilt, zu viele Schnäpse getrunken, zu wild getanzt? So dürfte so mancher Karnevalist das bunte Treiben auf der Straße ab einer gewissen Uhrzeit sehen. 

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Das Berliner Flughafen-Debakel wurde ebenfalls auf die Schippe genommen. Dabei waren die Darstellungen mal braver...

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...und mal drastischer. Die Düsseldorfer wollten mit ihrem Wagen wohl ausdrücken, dass die wiederholt verschobene Eröffnung des Airports dem Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit den Kopf kosten könnte.

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Nicht nur die Politik, auch die Kirche wurde beim Rosenmontagsumzug in Düsseldorf an den Pranger gestellt. So breitete sich auf einem Wagen ein bischöflicher Mantel aus "Verschweigen und Vertuschen" über die Missbrauchsfälle, über deren Aufarbeitung im vergangenen Jahr viel gestritten worden war.

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Besonders schnell waren übrigens die Narren in Düsseldorf. Erst Samstag trat Anette Schavan von ihrem Amt als Bundesbildungsministerin zurück, bereits am Montag war die CDU-Politikerin schon überlebensgroß aus Pappmaché auf einem Karnevalswagen zu sehen. Nur der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. (vermeldet von SZ.de eine Dreiviertelstunde nach dem Start der Rosenmontagszüge) konnte nicht mehr thematisiert werden - vielleicht nächstes Jahr.

© Süddeutsche.de/dpa/feko/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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