Rio de Janeiro und São Paulo:Erneut Krawalle in Brasilien

Randale am Rande von Demonstrationen in Brasilien: Zunächst verlaufen die Proteste von Lehrern und Bauern friedlich - doch dann kommt es erneut zu gewaltsamen Ausschreitungen. Sicherheitskräfte setzen Tränengas und Schlagstöcke ein.

Am Rande von Demonstrationen in den brasilianischen Metropolen Rio de Janeiro und São Paulo hat es erneut gewaltsame Ausschreitungen gegeben. In Rio demonstrierten am Dienstag Tausende Lehrer zunächst friedlich für höhere Gehälter. Die Veranstalter sprachen von 10.000 Teilnehmern, die Polizei von 7000.

Später griffen vermummte Anarchisten dann Polizisten mit Steinen und Molotowcocktails an. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Pfefferspray ein. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt, eine Bankfiliale verwüstet.

In São Paulo gab es am Rande eines Protestzugs landloser Bauern gewaltsame Zusammenstöße zwischen Vermummten und der Polizei. Mehrere Bankfilialen wurden gestürmt und verwüstet. Über mögliche Verletzte oder Festnahmen lagen aus beiden Städten keine Angaben vor.

In Rio hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach Ausschreitungen bei Lehrerprotesten gegeben, die meist von Vermummten ausgingen. Die Pädagogen der öffentlichen Schulen in der Stadt befinden sich seit mehr als zwei Monaten im Streik. Sie fordern vor allem eine Anhebung ihrer Gehälter.

Am Dienstag war in Brasilien landesweit der "Tag des Lehrers". Mehrere Aktionen der Lehrer waren bereits in der Vergangenheit von Mitgliedern des sogenannten Schwarzen Blocks für Randale missbraucht worden.

Die Lage in Brasilien ist seit Monaten angespannt. Im Juni hatten Proteste gegen Milliardenausgaben für die Fußballweltmeisterschaft 2014, die Erhöhung der Fahrpreise im öffentlichen Nahverkehr und gegen die grassierende Korruption das Land in eine tiefe Krise gestürzt.

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