Rekordsprung aus 39 Kilometern:Der tiefe Fall des Felix Baumgartner

Aus 39.000 Metern gen Erde: Nie zuvor ist ein Mensch mit einem Ballon so hoch geflogen, nie zuvor mit so hoher Geschwindigkeit auf die Erde zugerast. Der Extremsportler Felix Baumgartner hat mit seiner Aktion gleich mehrere Rekorde gebrochen. Die besten Bilder des spektakulären Sprungs.

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(Foto: dpa)

Nie zuvor ist ein Mensch mit einem Ballon so hoch aufgestiegen, nie zuvor aus einer solchen Höhe frei zur Erde herabgesprungen. Der spektakuläre Rekordversuch des Extremsportlers Felix Baumgartner in Bildern. Der letzte Mensch, mit dem Felix Baumgartner vor dem Verlassen seiner Kapsel spricht, kann zumindest erahnen, wie sich der Österreicher in den Minuten vor dem Rekordsprung fühlt. Joe Kittinger hat sich 1960 selbst vom Rand des Weltalls herabgestürzt in Richtung Erde, aus einem Ballon in mehr als 31.000 Metern Höhe. Am Sonntag fungiert der mittlerweile 84-Jährige als Baumgartners Mentor, koordiniert vom Boden aus das Projekt. Minutenlang geht er mit seinem Schützling eine Checkliste durch, dieser antwortet knapp - Nervosität oder Coolness?

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(Foto: REUTERS)

Schließlich trägt Baumgartner nicht umsonst den Spitznamen "Fearless Felix". Um 20:03 Uhr MESZ öffnet sich die Tür der Kapsel, der 43-Jährige tritt hinaus auf eine kleine Rampe. Dort, so gesteht der vermeintlich Furchtlose später, packt ihn dann doch die Angst, zumindest für einen Moment: "Wenn man da oben steht, wird man demütig. Du denkst nicht mehr daran, Rekorde zu brechen, du denkst nicht mehr daran, wissenschaftliche Daten zu sammeln", so Baumgartner, "du willst nur noch lebend zurückkommen."

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(Foto: AP)

Vom Rand des Alls aus blickt Felix Baumgartner auf die Erde - eine Perspektive, die nur die wenigsten Menschen in ihrem Leben einnehmen können. "Manchmal müssen wir wirklich hoch hinaus, um zu sehen, wie klein wir sind", kommentiert der erfahrene Extremsportler seine Gefühlslage später. Ein Satz, der fast zu schön klingt, um spontan zu sein.

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(Foto: dpa)

Er salutiert - und wagt dann den kleinen Schritt, der ihm vielleicht einen Platz in den Geschichtsbüchern, und sicher einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einbringt. Aus 39.000 Metern Höhe lässt sich der furchtlose Felix in die Tiefe fallen.

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(Foto: AP)

Was dann kommt, ist eine der Grenzerfahrungen, die Baumgartner zu seinem Lebensinhalt gemacht hat. In rasendem Tempo bewegt er sich auf die Erde zu, durchbricht im freien Fall die Schallmauer - als erster Mensch überhaupt. Eine Spitzengeschwindigkeit von 1342 Kilometern pro Stunde halten die Messegeräte fest, die Baumgartner am Körper trägt.

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(Foto: AFP)

So ruhig wie auf diesem Bild ist Baumgartners Rekord-Fall nicht die ganze Zeit: Zwischendurch gerät er ins Trudeln, rotiert sekundenlang scheinbar unkontrolliert. Doch in einer Situation, in der andere Menschen Todesangst bekommen würden, treibt den 43-Jährigen nach eigener Aussage ein anderer Gedanke um: "Als ich mich die ersten zehn, 20 Sekunden gedreht habe, dachte ich nicht daran, dass ich sterben könnte. Ich war enttäuscht, weil ich den Rekord nicht erreichen würde. Ich habe sieben Jahre meines Leben da hineingesteckt", sagt er später.

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(Foto: REUTERS)

Etwas mehr als vier Minuten dauert der Geschwindigkeitsrausch, dann zieht Baumgartner die Reißleine: Nach der gefährlichen Phase des freien Falls ist die Navigation des Fallschirms für den erfahrenen Basejumper kein Problem mehr.

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(Foto: AP/Ross Franklin)

Am Boden brechen Beifall und Jubel aus, in den Gesichtern ist Erleichterung zu erkennen, als sich der Fallschirm ausbreitet. 

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(Foto: dpa/Stefan Aufschnaiter/Red Bull)

Ihr Blick bleibt vorerst mütterlich-besorgt in den Himmel gerichtet: Eva Baumgartner verfolgt den Sprung ihres Sohnes in Roswell, wo sich das Operationszentrum der Fast-Weltraum-Mission befindet. Dann, nach etwa neun Minuten - die sich für Eva Baumgartner wohl wie Stunden angefühlt haben werden - die endgültige Erleichterung:

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(Foto: AP/Balazs Gardi/Red Bull)

 In der Wüste New Mexicos setzt Baumgartner auf - und ...

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(Foto: Reuters)

... fällt erst einmal auf die Knie - aus Dankbarkeit, dass sein waghalsiger Rekordversuch ein glückliches Ende gefunden hat. "Mir sind gerade 20 Tonnen Last von den Schultern gefallen", sagt er in einem ersten Statement unmittelbar nach der Landung.

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(Foto: REUTERS)

Trotz der körperlichen Höchstleistung, die er noch kurz zuvor erbracht hat - genügend Kraft zum Posen ist Baumgartner offenkundig geblieben.

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(Foto: dpa)

Wenig später kann der Österreicher seine wohl wichtigsten Unterstützer in die Arme schließen. Seine Familie und seine Freundin hatten Baumgartner in seinem Vorhaben - das anderen Angehörigen einfach nur wahnwitzig erschienen wäre - den Rücken gestärkt.

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(Foto: dpa/Jörg Mitter/Red Bull)

Bereits am vergangenen Montag standen Verwandte und Freunde des Österreichers unter großer Anspannung - doch der erste Rekordversuch musste in letzter Minute wegen zu starken Windes abgesagt werden. (Im Bild: Baumgartner in seinem Trailer, im Hintergrund wird die Kapsel bereit gemacht.)

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(Foto: Reuters/Jörg Mitter/Red Bull)

Am Sonntag machte sich das Team Baumgartner dann erneut bereit. Der Protagonist, hochkonzentriert, kurz vor Beginn der Rekord-Mission.

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(Foto: Reuters/Balazs Gardi/Red Bull)

Kein Weg zurück: Felix Baumgartner besteigt die Druckkapsel, die ihn in die Stratosphäre bringen soll. Für den nötigen Auftrieb in die schwindelerregenden Höhen sorgt ein ...

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(Foto: dapd/Predrag Vuckovic/Red Bull)

... mit 850.000 Kubikmetern Helium gefüllter Ballon.

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(Foto: dapd/Stefan Aufschnaiter/Red Bull)

Vier Monitore zeigen in der Kommandozentrale in Roswell Baumgartner und seine Ballonkapsel "Stratos".

© Süddeutsche.de/AFP/dapd//fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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