Rauschgifthandel in Mexiko:Drogenboss stirbt bei Militäroperation

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Wichtiger Schlag im Kampf gegen die Drogenmafia in Mexiko: Die Nummer drei des mächtigen Sinaloa-Kartells, Ignacio "Nacho" Coronel, hat sich seiner Festnahme widersetzt - und wurde getötet.

Täglich sterben im barbarischen Krieg der Drogenkartelle in Mexiko Menschen: Die Opfer werden in Massengräbern entsorgt, nicht selten weisen die Körper Spuren massiver Folter auf. Nun ist der mexikanischen Armee ein entscheidender Schlag gegen die Schreckensherrschaft der Drogenbarone gelungen: Am Donnerstag wurde bei einer Operation gegen den Rauschgifthandel Ignacio "Nacho" Coronel getötet.

Bei einer Operation der mexikanischen Armee gegen den Rauschgifthandel wurde einer der meistgesuchten Drogenbosse des Landes getötet. Ignacio "Nacho" Coronel  soll die sogenannte Pazifikroute des Kokainhandels in Richtung USA kontrolliert haben. (Foto: AP)

Coronel ist einer der führenden Köpfe des Sinaloa-Kartells. Der 56-Jährige gehörte zu den meistgesuchten Drogenbossen in Mexiko. In der Hierarchie des Sinaloa-Kartells nahm er nach Joaquin "El Chapo" Guzman und Ismael "El Mayo" Zambada den dritten Rang ein.

Soldat stirbt bei versuchter Festnahme

Nach Angaben des Vize-Chefs des Generalstabs, Edgar Ruiz Villegas, hat Coronel die Geschäfte des Kartells im Westen Mexikos geleitet und die sogenannte Pazifikroute des Kokainhandels in Richtung USA kontrolliert.

Wie das Verteidigungsministerium in Mexiko-Stadt berichtete, gelang der Schlag gegen die organisierte Kriminalität am Rande der Stadt Guadalajara, 580 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt. Bei der vierstündigen Aktion mit rund 150 Soldaten sei auch ein Vertrauter von Coronel festgenommen worden.

Der Bandenchef, für dessen Ergreifung in Mexiko und in den USA insgesamt umgerechnet 5,7 Millionen Euro (7,4 Millionen Dollar) Lösegeld ausgesetzt sind, habe versucht, der Festnahme zu entgehen und dabei einen Soldaten erschossen, teilte das Ministerium mit.

Die Meldung über die Operation wurde überschattet von einem weiteren Leichenfund: Im Norden Mexikos hat die Polizei an einem Straßenrand 15 Tote gefunden. Die Opfer seien offenbar gefoltert und anschließend ermordet worden. Sie "hatten die Hände gefesselt, die Augen verbunden und wiesen sichtbare Folterspuren auf", sagte ein Behördenvertreter.

Jüngst hatte die Polizei an einer Straße die abgeschlagenen Köpfe von acht Männern gefunden. Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit Ende 2006 über 25.000 Menschen getötet worden. Damals hatte Präsident Felipe Calderón den Kartellen den Krieg erklärt.

© dpa/AFP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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