Prügelattacken auf Flüchtlinge:Rotlichtgrößen sollen Schlägertrupps losgeschickt haben

  • In zwei Nächten wurden fünf minderjährige Flüchtlinge verprügelt. Das berichtet die Polizei Hamburg.
  • Einer der Flüchtlinge wurde bewusstlos geschlagen.
  • Die Täter könnten flüchten, die örtliche Polizei ermittelt.

Vier Vorfälle in 24 Stunden

Die Gewalt richtete sich gegen Minderjährige: Wie die Polizei Hamburg berichtet, haben sich im Hamburger Viertel St. Pauli vier Fälle ereignet, in denen Flüchtlinge geschlagen wurden. Zwei der Flüchtlinge waren 15, zwei 16 Jahre alt. Bei einer fünften Person, ebenfalls minderjährig, konnte die Identität noch nicht geklärt werden. Die Polizei geht davon aus, dass auch diese Person ein Flüchtling ist.

Drei der Fälle fanden an der Reeperbahn statt, der vierte an der angrenzenden Herbertstraße. In allen Fällen konnten die Täter flüchten, die örtliche Kriminalpolizei ermittelt.

Jugendliche mit Schlagstöcken traktiert

In mehreren Fällen, so berichtet es die Polizei, kamen Schlagstöcke zum Einsatz. Die Flüchtlinge wurden von mehreren Männern umringt. Einer der Jugendlichen wurde demnach so lange traktiert, bis er bewusstlos zu Boden ging. Die anderen Flüchtlinge erlitten Platzwunden, in allen vier Fällen wurden die Flüchtlinge ins Krankenhaus eingeliefert.

Medien: Rotlichtgrößen sollen Übergriffe in Auftrag gegeben haben

Hamburger Rotlichtgrößen sollen Medienberichten zufolge die brutalen Prügelattacken in Auftrag gegeben haben. Sie sollen demnach Schlägertrupps losgeschickt haben, weil die Jugendlichen zuvor möglicherweise Freier bestohlen hatten. Bei der Polizei hieß es am Montag lediglich, die Ermittler trügen nach den Übergriffen derzeit weitere Erkenntnisse zusammen.

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