Prozess:Säugling missbraucht und erschlagen - lebenslange Haft für Vater

Das Gericht in Mönchengladbach stellt eine besondere Schwere der Schuld fest. Die Mutter erhält eine Bewährungsstrafe.

Ein Vater, der sein Baby stundenlang gequält, sexuell missbraucht und ermordet hat, ist in Mönchengladbach zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter am Landgericht stellten für den 26-Jährigen außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann er nach 15 Jahren keinen Antrag auf frühzeitige Haftentlassung stellen.

Die 25 Jahre alte Mutter verurteilten die Richter zu zwei Jahren auf Bewährung, weil sie nichts gegen die Misshandlung des Säuglings unternommen hatte.

Vater war von Geburt an eifersüchtig

Der Vater hatte die Taten bereits gestanden. Als Motiv gab er Eifersucht an. Schon kurz nachdem Mutter und Kind am 6. Oktober 2015 aus dem Krankenhaus in die Wohnung in Mönchengladbach nach Hause kamen, habe der Vater begonnen, seinen Sohn zu misshandeln. In der Nacht zum 21. Oktober habe er den Säugling schließlich sexuell missbraucht und getötet, nachdem er nachts beim Füttern anhaltend geschrien habe.

Die Mutter gab an, von den fortwährenden Taten ihres Mannes nichts gewusst zu haben. Einmal habe er zu ihr gesagt, er sei eifersüchtig auf das Baby. "Da habe ich ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, dass ich ihn genauso lieb habe", sagte sie in einer Anhörung. Auch in der Nacht, in der ihr Mann ihren Sohn tötete, habe sie nichts mitbekommen. Sie habe tief geschlafen und das Kind erst am nächsten Morgen leblos vorgefunden.

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