Prozess in Freiburg:50-Jähriger gesteht Missbrauch von Neunjährigem

Missbrauchsfall Freiburg - Prozess gegen Soldaten

Der wegen Kindesmissbrauchs Angeklagte wird von einem Justizbeamten in einen Saal des Landgerichts geführt.

(Foto: dpa)

Der Junge soll jahrelang von seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten im Internet zum Missbrauch angeboten worden sein. Der Angeklagte ist der zweite mutmaßliche Täter, der nun vor Gericht steht, weil er auf das Angebot eingegangen sein soll.

In einem weiteren Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Jungen bei Freiburg hat ein zweiter mutmaßlicher Täter ein Geständnis abgelegt. Der 50-Jährige habe zugegeben, den Jungen gemeinsam mit dessen Stiefvater zweimal sexuell missbraucht zu haben, sagte der Vorsitzende Richter vor dem Freiburger Landgericht. Außerdem seien die Taten gefilmt und die Aufnahmen an Dritte weitergeleitet worden.

Die Verbrechen an dem Kind seien mit großer Brutalität und Grausamkeit begangen worden, sagte die Chefermittlerin der Polizei, die als Zeugin aussagte. Es sei beschimpft und gedemütigt worden. Einer der Filme, auf dem die Taten zu sehen sind, wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gezeigt. "Der Film ist so schrecklich, dass er kaum zu ertragen ist", sagte die Polizistin.

Bei dem Angeklagten seien demnach große Mengen kinderpornografisches Materials gefunden worden. Dabei gehe es auch um sexuellen Missbrauch von Babys, um Fesselungs- und Tötungsfantasien. Außerdem gebe es Hinweise auf mögliche frühere Taten.

Der heute neun Jahre alte Junge soll mehr als zwei Jahre lang von Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt worden sein. Seine Mutter und sein Stiefvater sollen ihn zu diesem Zweck im Internet angeboten haben. Der Prozess gegen sie beginnt voraussichtlich am 11. Juli.

Insgesamt sind in dem Fall acht Männer in Untersuchungshaft gekommen, die nach Angaben der Ermittler auf das Angebot im Netz eingegangen waren. Im April wurde der erste von ihnen zu zehn Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Er hatte gestanden, den Jungen zweimal vergewaltigt zu haben.

Im Prozess gegen den 50 Jahre alten Bundeswehrsoldaten, der nun ähnliches zugegeben hat, soll noch im Mai ein Urteil fallen.

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