Prozess in Bocholt:Baggerfahrer kommt nach tödlicher Cold-Water-Challenge mit Geldbuße davon

Es sollte ein lustiges Video werden, doch der Bagger kippte und erschlug einen Mann. Jetzt wurde der Prozess gegen einen der Beschuldigten eingestellt.

Mit eiskaltem Wasser aus einer Baggerschaufel wollte ein Mann seine Kegelbrüder überschütten - für ein lustiges Internetvideo. Der Bagger kippte, die Schaufel erschlug einen seiner Freunde, der in der Nähe saß. Der 37-jährige Fahrer des Baggers musste sich deshalb vor Gericht im nordrhein-westfälischen Bocholt verantworten. Jetzt wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt. Er hatte vor Gericht mit tränenerstickter Stimme erzählt, wie er den Unfall aus der Fahrerkabine mit angesehen hatte.

Als Strafe soll er 3500 Euro an die Krzysztof-Nowak-Stiftung zahlen, die sich für Menschen einsetzt, die an der Nervenkrankheit ALS leiden. Die tödliche Videoaktion sollte ebenfalls dazu dienen, Spenden für eine ALS-Stiftung zu sammeln.

Das Verfahren gegen den 51-jährigen Besitzer des Baggers dagegen wurde fortgesetzt. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. Nach Aussage eines Gutachters hatte ein Warnsystem an der Landwirtschaftsmaschine nicht ausgelöst und vor dem Kippen gewarnt. Der Besitzer des Fahrzeugs bestritt in seiner Aussage, das Gerät verliehen zu haben, obwohl er von dem Defekt wusste.

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