Prozess:Freund von Bobbi Kristina Brown zu 36 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt

Nick Gordon to pay 36m US dollar to Bobbi Kristina Brown's family

Nick Gordon und Bobbi Kristina Brown bei einer Premiere in Hollywood im August 2012.

(Foto: dpa)
  • Der Lebensgefährte von Bobbi Kristina Brown soll wegen der "rechtswidrig herbeigeführten Tötung" Browns 36,3 Millionen Dollar zahlen.
  • Die Gerichtsmediziner hatten nicht klären können, ob es sich bei Bobbi Kristina Browns Tod um einen Unfall handelte oder ob Fremdverschulden vorlag.
  • "Der Angeklagte wird der Justiz nicht entkommen", sagt der Klägeranwalt.

Eineinhalb Jahre nach dem Tod der Tochter von Whitney Houston hat ein Gericht ihren damaligen Freund zu einer millionenschweren Entschädigungszahlung verurteilt. Wegen der "rechtswidrig herbeigeführten Tötung" der damals 22-jährigen Bobbi Kristina Brown soll ihr Freund Nick Gordon laut einem am Donnerstag ergangenen Urteil eines Gerichts im Bundesstaat Georgia nun 36,3 Millionen Dollar zahlen.

Bobbi Kristina Brown war im Januar 2015 bewusstlos in der Badewanne in ihrem Haus in Atlanta gefunden worden. Monatelang lag sie im Koma, im Juli 2015 starb sie. Gerichtsmediziner wiesen in ihrem Blut erhebliche Mengen von Drogen nach. Ihre Mutter Whitney Houston war 2012 unter ähnlichen Umständen tot in einer Badewanne aufgefunden worden.

Widerrechtliche Tötung ist in den USA kein Straftatbestand

Die Gerichtsmediziner hatten nicht klären können, ob es sich bei Bobbi Kristina Browns Tod um einen Unfall handelte oder ob Fremdverschulden vorlag. Laut Polizeibericht waren Gordon und ein Freund in der Wohnung, als sie gefunden worden war. Browns Familie beschuldigt Gordon, ihren Tod durch eine giftige Substanz herbeigeführt zu haben. Gegen ihn gab es kein Strafurteil. Im Zivilprozess war er wegen widerrechtlicher Tötung angeklagt worden, diese ist in den USA jedoch kein Straftatbestand.

Die Verwalter von Browns Nachlass hatten das Zivilverfahren mit der Schadenersatzklage gegen Gordon angestrebt. Der Richter hatte bereits im September festgestellt, dass Gordon wiederholt Fristen versäumt habe, die ihm in dem Zivilprozess gesetzt worden seien. Damit fiel dem Nachlassverwalter automatisch der Sieg zu.

Klägeranwalt David Ware kündigte an, die Schadenersatzzahlung bei Gordon "mit allem Nachdruck" einzutreiben. "Der Angeklagte wird der Justiz nicht entkommen", erklärte Wade. Die Klage habe er eingereicht, "um Bobbi Kristina Brown Gerechtigkeit widerfahren zu lassen".

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