Eigentlich ist die Queen nicht dafür bekannt, Details aus ihrem königlichen Alltag preiszugeben. Doch in einem seltenen Interview mit der BBC zu ihrem 65. Krönungsjubiläum plaudert die 91-Jährige nun offen darüber, welche Last das Amt mit sich bringt - auch im physischen Sinn. Die Imperial State Crown, die sie während ihrer alljährlichen Rede im Parlament trägt, wiegt wegen Tausender Diamanten und anderer wertvoller Dekoration stolze 1,28 Kilogramm. Mit so einem Gewicht auf dem Kopf könne sie nicht nach unten gucken, witzelt die Queen im Interview, sonst würde sie sich das Genick brechen. Lebensrettende Lösung: Der Text ihrer Rede müsse stets auf Augenhöhe platziert werden, damit sie ihn ablesen kann.
Nicht nur das Genick der Queen muss viel aushalten. Zu einem öffentlichen Auftritt musste sie in einer goldenen Kutsche aus dem 18. Jahrhundert fahren. Die Fahrt sei "schrecklich" gewesen, erzählt sie. Ihr Sitz habe nur aus Sprungfedern, die mit Leder überzogen waren, bestanden. "Das war nicht sehr komfortabel." Auch ein bislang unbekanntes Detail zur Geschichte der Kronjuwelen verriet sie: Während des Zweiten Weltkriegs seien diese in einer Keksdose auf dem Gelände von Windsor Castle vergraben gewesen. Bislang war zwar bekannt, dass die Juwelen aus Sicherheitsgründen nach Windsor gebracht wurden, die Einzelheiten wurden in der Öffentlichkeit jedoch nicht diskutiert. Das komplette Interview sendet die BBC am Sonntag.
Dass die Offenheit der Queen aber ihre klaren Grenzen hat, zeigt eine Meldung abseits des Interviews: Demnach hat das Königshaus seinem langjährigen Hoflieferanten für Büstenhalter gekündigt, wie mehrere britische Medien berichten. Der Grund: Indiskretion. Firmenchefin June Kenton hat ein Buch veröffentlicht, in dem sie Details einer Anprobe der Queen beschreibt. Offiziell geäußert haben sich die Royals zu dem Fall nicht, doch auf der Liste der Hoflieferanten taucht die Büstenhalter-Firma nicht mehr auf.