"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht" - auf welch unschöne Art und Weise sich dieses Sprichwort bewahrheiten kann, musste jetzt auch Schockrocker Marilyn Manson erfahren. Der 44-Jährige kollabierte bei einer Bühnenshow im kanadischen Saskatoon. Doch anstatt ihm sofort zur Hilfe zu eilen, spielte seine Band einfach weiter. Die Musiker dachten, der Zusammenbruch gehöre zur Performance.
Manson ist für seine exzessiven Bühnenshows bekannt. Da wird sich schon mal merkwürdig verrenkt oder auf dem Boden gewälzt. Wirklich gesund sieht der Sänger ohnehin nie aus. Mit weiß geschminkter Haut, rot unterlaufenen Augen und verschiedenfarbigen Kontaktlinsen ist er die Personifizierung des morbiden Gothik-Charmes. Kein Wunder also, dass zunächst niemand die ernste Lage des Stars bemerkte.
In Saskatoon sang er gerade seinen Hit "Beautiful People", als er sich plötzlich übergeben musste und in sich zusammensackte, berichteten US-Medien. Die Show sei trotzdem zunächst weitergegangen. Erst als klar wurde, dass der Kollaps nicht gespielt war, seien Sanitäter auf die Bühne gekommen, um den Sänger in den Backstage-Bereich zu tragen.
Medienberichten zufolge musste er nicht ins Krankenhaus, sondern wurde in sein Hotelzimmer gebracht, um sich auszuruhen. Manson befinde sich auf dem Weg der Besserung, sagte sein Sprecher dem Nachrichtensender CNN. Er leide unter einer schweren Erkältung und habe sich schon vor dem Auftritt nicht gut gefühlt. Jetzt müsse er sich erholen, sei aber bereit, seine Tour wie geplant fortzusetzen. Mit welchen Mitteln er dann versuchen wird, sein Publikum zu schockieren, bleibt abzuwarten. Einen unfreiwilligen Kollaps wird es hoffentlich nicht mehr geben.