Wenn Prinzessin Diana "Englands Rose" war, wie Elton John bei ihrer Trauerfeier ins Klavier weinte, dann ist ihr Schwiegervater Prinz Philip die fleischfressende Pflanze des Königreichs. Kein anderer lebender Brite hat so viel Porzellan zerschlagen wie der 92-jährige Duke of Edinburgh.
Sicher, es gibt Untertanen, die ihm nacheifern. Der BBC-Moderator Jeremy Clarkson, zum Beispiel, nimmt sich Technikfeinde und Tierschützer auf eine Weise zur Brust, dass denen regelmäßig die Galle hochkommt. Doch was Clarkson fehlt, was all uns Staubgeborenen fehlt, ist Philips Position: Er ist der Mann der Königin - und nicht irgendeiner Königin, sondern Elizabeth, der Kontrollierten. Sie tut alles für den Ruf des Landes. Er steht daneben und beleidigt Minderheiten. Beziehungsweise: beleidigte.
Zuletzt war es auffallend ruhig um ihn geworden. Nach einer Unterleibsoperation im Juni folgte ein längerer Krankenhausaufenthalt. Doch nun ist der "Duke of Hazard", wie Freunde ihn nennen, wieder da.
Gerade traf er in London Kriegsveteranen, darunter einen 27-jährigen Soldaten, dem in Afghanistan beide Beine von einer Bombe zerfetzt wurden. Philip sah die Prothesen und grinste. "Schnallen Sie sich Rollen drunter, dann sind Sie schneller", riet er dem jungen Mann. Ein Behindertenwitz? In Deutschland würden die Rücktrittsforderungen Telefonbücher füllen.
Nicht auf der Insel. "Er ist mein Held", schwärmte der Soldat nach dem Treffen mit Philip, "ein echter Komiker." Das ist er. God save the Queen. Und ihren Mann.