Polizeigewalt:Polizei erschießt unbewaffneten Schwarzen in Kalifornien

Polizeigewalt: "Hört auf, uns zu töten" steht auf einem Protestplakat, das ein Mann am Mittwoch in El Cajon hochhält.

"Hört auf, uns zu töten" steht auf einem Protestplakat, das ein Mann am Mittwoch in El Cajon hochhält.

(Foto: AFP)

Bei dem Getöteten soll es sich um einen Flüchtling aus Uganda handeln. Er hatte nach Polizeiangaben einen Gegenstand auf die Beamten gerichtet.

Ein neuerlicher Fall von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA hat in Südkalifornien Proteste ausgelöst. Mehr als hundert Menschen protestierten nach Angaben der Agentur AFP in der Stadt El Cajon, wo Polizisten zuvor einen unbewaffneten Mann erschossen hatten.

Zwei Beamte hatten den Mann nach Polizeiangaben hinter einem Restaurant aufgegriffen, nachdem sie Berichte erhalten hatten, dass ein Mann "außer sich" im Straßenverkehr herumlaufe. Als sie versucht hätten mit ihm zu sprechen, habe der Mann nach Schilderung der Polizei seine Hände in den Hosentaschen versteckt.

Plötzlich habe er einen "Gegenstand" daraus hervorgezogen und auf die Polizisten gerichtet. Einer der Beamten habe daraufhin mit einem Taser auf ihn gefeuert, der andere mit einer Schusswaffe. Später meldete die Agentur AP unter Berufung auf Polizeiangaben, bei dem Gegenstand habe es sich um eine Elektrozigarette gehandelt. Der Mann sei nicht bewaffnet gewesen.

Bei dem Getöteten handelt es sich nach Aussagen eines Verwandten um einen Flüchtling aus Uganda. Nachrichtenagenturen sprachen hingegen von tödlichen Schüssen auf einen Afroamerikaner.

Immer wieder kommt es in den USA zur Erschießung von Afroamerikanern durch Polizisten, die in der schwarzen Gemeinschaft schwere Proteste auslösen. Zuletzt hatte der Tod des 43-jährigen Keith Lamont Scott in Charlotte (Bundesstaat North Carolina) zu gewalttätigen Unruhen geführt.

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