Politisch aktiver Hollywoodstar:Eastwood kämpft für die Homo-Ehe

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Clint Eastwood setzt sich im Rahmen einer Initiative der US-Republikaner für die Homo-Ehe ein. (Foto: dpa)

Eigentlich wettert er gerne gegen US-Präsident Barack Obama, in mindestens einem Punkt sind sich die beiden aber einig: Der konservative Schauspieler und Regisseur Clint Eastwood hat sich einer Initiative angeschlossen, die gleiche Rechte für homosexuelle Paare durchsetzen will.

Beim letzten Mal, als sich Clint Eastwood öffentlich in die Politik einmischte, tat er das bei einem Auftritt auf dem Parteitag der US-Republikaner im September 2012. Auf der Bühne erklärte er einem leeren Stuhl, dass es in den USA zu viele Arbeitslose gebe und dass das Gefangenenlager Guantanamo noch immer nicht geschlossen sei. Eindeutige Spitzen gegen Präsident Barack Obama, dem er seine nicht eingehaltenen politischen Versprechen vorwarf.

Jetzt hat sich der Hollywoodstar hinter ein Anliegen Obamas gestellt und sich wie dieser für die Homo-Ehe ausgesprochen. Wie der Sender NBC News berichtete, unterzeichnete Eastwood einen Brief an das oberste Gericht in Washington, in dem prominente Republikaner, darunter Managerin Meg Whitman und Ex-Gouverneur Jon Huntsman, auf gleiche Rechte für homosexuelle Paare drängen.

Eastwoods Name taucht in der Liste der Unterstützer des Dokuments auf, das die Initiative beim Obersten Gerichtshof der USA einreichte. Die Unterzeichner sähen "keine legitime, auf Tatsachen beruhende Rechtfertigung für eine Andersbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare", heißt es in der Eingabe an das Gericht.

Der Oscar-Preisträger, der im Präsidentschaftswahlkampf den Republikaner Mitt Romney unterstützt hatte, outete sich bereits im Herbst in einer Talk-Show als Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe. Der Staat solle sich aus dem Privatleben der Bürger heraushalten. Das gelte auch für die Homo-Ehe, sagte der "Dirty Harry"-Star in der Sendung.

Homo-Ehe in 31 Bundesstaaten verboten

Anlass der Initiative, an der sich Eastwood nun beteiligt hat, ist eine für 28. März anstehende Entscheidung am höchsten US-Gericht. Die Richter müssen unter anderem über das gesetzliche Verbot der Ehe Homosexueller auf Bundesebene entscheiden. Infrage steht das Gesetz zur Verteidigung der Ehe (DOMA) aus dem Jahr 1996, das die Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau festschreibt und nur verheirateten heterosexuellen Paaren Vorteile in Bereichen wie Steuern, Erbschaft oder Krankenversicherung gewährt.

Die Rechte von Homosexuellen gehören zu den heikelsten gesellschaftlichen Themen in den USA. Präsident Obama forderte in seiner Antrittsrede zur zweiten Amtszeit, allen Menschen in den USA die gleichen Chancen zu gewähren, und sprach sich dabei klar für die Homo-Ehe aus. Die Regierung macht sich dafür auch vor dem Obersten Gerichtshofs der USA stark und argumentiert mit der verfassungsrechtlich garantierten Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz.

Die Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ist in neun US-Bundesstaaten und in der Hauptstadt Washington zulässig, in 31 Bundesstaaten ist sie verboten. In den übrigen Bundesstaaten gibt es keine ausdrückliche gesetzliche Festlegung.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/feko - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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