Philippinen:240 Tote nach Tropensturm auf den Philippinen

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  • Der Tropensturm "Tembin" hat auf den Philippinen 240 Menschen das Leben gekostet.
  • Rettungstrupps suchen weiter nach Vermissten in der südlichen Region Mindanao.
  • Auf dem Weg in Richtung Vietnam hat der Sturm wieder an Stärke gewonnen.

Der Tropensturm "Tembin" hat auf seinem Weg durch die Philippinen für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt und mindestens 240 Menschen getötet. Zehntausende Betroffene in den südlichen Philippinen müssen den Weihnachtstag in Notunterkünften verbringen. Rettungstrupps suchten am Sonntag noch nach rund 120 Vermissten in der südlichen Region Mindanao, wie die Sicherheitsbehörden mitteilten.

Beim Verlassen der Philippinen nahm der Sturm am Sonntag nach Angaben der Meteorologen wieder an Stärke zu. Böen des Taifuns erreichten nun Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometer pro Stunde. "Tembin" zieht in westliche Richtung und nimmt Kurs auf Vietnam. Dort haben die Behörden zehntausende Menschen in Sicherheit bringen lassen.

"Tembin" soll noch am Montag auf Vietnam treffen

Bislang seien bereits 74 000 Personen aus niedrig gelegenen Gebieten entlang der Südküste vorübergehend in nicht gefährdete Bereiche transportiert worden, erklärte das nationale Krisenzentrum. Insgesamt sei man darauf vorbereitet, rund eine Million Bürger in Sicherheit zu bringen. Rund 62 000 Fischer-Boote sollten zudem nicht aufs Meer fahren. Es wird erwartet, dass "Tembin" noch am Montag auf das vietnamesische Festland trifft.

Die meisten Menschen waren auf den Philippinen durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben gekommen. "Tembin" war am Freitag in der südlichen Region Mindanao auf Land getroffen. Mehr als 72 000 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Häuser wurden weggeschwemmt, viele Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Geröll unpassierbar. Auf TV-Bildern waren Häuser zu sehen, die bis zum Dach unter Wasser standen. Soldaten und Helfer versuchten mit Hilfe von gespannten Seilen Hochwasser führende Flüsse zu überqueren.

Die Philippinen werden jährlich von zahlreichen Wirbelstürmen getroffen

Eine Sprecherin der philippinischen Katastrophenschutzbehörde beklagte die hohe Opferzahl trotz Evakuierungswarnungen und rief die Bevölkerung auf, diese Warnungen nicht zu ignorieren. "Auch wenn wir daran gewöhnt sind, dass jedes Jahr Stürme kommen."

Auch das philippinische Rote Kreuz versorgt die Opfer mit dem Nötigsten. "Die Menschen haben alles zurückgelassen, als sie um ihr Leben flohen", sagte Patrick Elliott, der zuständige Einsatzleiter für die Philippinen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bot ebenfalls Unterstützung an. Papst Franziskus sprach den Opfern seine Nähe aus und schloss sie seine Gebete mit ein, sagte er beim Angelusgebet in Rom.

Erst vergangene Woche waren 54 Menschen umgekommen, als der Sturm "Kai-Tek" über die Philippinen zog. Der südostasiatische Inselstaat wird jedes Jahr von durchschnittlich 20 Wirbelstürmen getroffen. 2016 kamen durch den Taifun "Haiyan" mehr als 6000 Menschen ums Leben.

© SZ.de/dpa/Reuters/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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