Eine 60 Meter hohe Eisbarriere an der Zunge des argentinischen Perito-Moreno-Gletschers ist am Sonntag vor den Augen tausender staunender Touristen eingestürzt.
Nach Expertenangaben lag das letzte derartige Ereignis an dem riesigen Gletscher in Patagonien 16 Jahre zurück. Früher ereignete sich das Phämonen etwa alle vier bis fünf Jahre, Klimaforscher sehen die Verlangsamung als Indiz für die Erderwärmung. Der Perito-Moreno-Gletscher ist eine der größten Touristenattraktionen im Süden Argentiniens und einer der letzten wachsenden Gletscher der Erde.
Regelmäßig stoßen seine Eismassen gegen einen Felsen und verstopfen damit einen Abfluss aus dem Lago Argentino. Wenn der Druck des Wassers zu hoch wird, bricht die Eisbarriere auf ganzer Front zusammen. Der letzte derartige Einsturz fand am 17. Februar 1988 statt. Diesmal hatte das Wasser am Freitag begonnen, sich einen Weg durch die Eismasen zu bahnen. Seither brachen Eisberge von der Größe von Kathedralen ab und formten die Eissperre zu einem Bogen.
Dieser krachte schließlich am Sonntagabend unter dem Beifall tausender Touristen in sich zusammen. Der Perito-Moreno-Gletscher im argentinischen Nationalpark Los Glaciares gehört zum Welt-Naturerbe der UNESCO. Er bedeckt eine Fläche von 275 Quadratkilometern. Der Gletscher ist 30 Kilometer lang und vier Kilometer dick. Pro Tag bewegt er sich um 1,7 Meter vorwärts.