Paderborn:Waffen für Preußen

Er wollte eine Kalaschnikow für den "Freistaat Preußen" kaufen: Nun steht der militante Mann vor Gericht.

Für den Versuch, ein Kalaschnikow-Schnellfeuergewehr zu kaufen, soll sich ein 31-jähriger Mann aus Warburg demnächst vor Gericht verantworten. Er wollte damit nach eigenen Angaben eine Polizei für den selbsternannten "Freistaat Preußen" aufbauen, teilte die Staatsanwaltschaft Paderborn am Donnerstag mit. Sie wirft ihm einen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vor. Der Mann habe im Jahr 2014 zweimal vergeblich versucht, bei einem Waffenhändler in Luxemburg ein Gewehr des Typs AK 47 zu kaufen. Dabei habe er einen "Staatsangehörigkeitsausweis" eines angeblichen Freistaates Preußen vorgelegt. Der Waffenhändler schaltete die Ermittler ein.

Im Frühjahr 2015 durchsuchten Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt daraufhin mehrere Häuser und Wohnungen im Kreis Höxter. Bis auf den Besitz geringer Mengen an Munition hätten sich keine Hinweise darauf ergeben, dass es weitere Versuche gegeben habe, Waffen zu kaufen. Die Gruppe "Freistaat Preußen" erkennt die Existenz der Bundesrepublik Deutschland nicht an und gibt eigene "Ausweise" für den Fantasie-Staat aus. Die Bundesregierung hatte 2012 in einer Antwort auf eine Anfrage der Linken mitgeteilt, es gebe eine Reihe unterschiedlicher Personen und Gruppierungen, die die Existenz der Bundesrepublik leugneten. In vielen Fällen handele es sich aber lediglich um lokal oder regional aktive Einzelpersonen oder Gruppen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: