Orkan über Spanien:Mehrere Menschen sterben bei Halleneinsturz

Ein Sturm über Spanien und Frankreich hat mehrere Menschen das Leben gekostet. Beim Einsturz eines Sporthallendaches bei Barcelona sollen drei Kinder getötet worden sein.

Beim Einsturz eines Sporthallendachs sind in Spanien nach offiziellen Angaben mehrere Menschen ums Leben gekommen. Der spanische Sender Cadena Ser sprach auf seiner Internetseite von drei toten Kindern.

Orkan über Spanien: Umgestürzte Bäume, kaputte Stromleitungen: Der Sturm hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

Umgestürzte Bäume, kaputte Stromleitungen: Der Sturm hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

(Foto: Foto: AFP)

Nach Angaben der katalonischen Regionalregierung brach das Dach am Samstag während eines Sturms zusammen, als sich gerade 20 bis 30 Minderjährige in dem Gebäude in Sant Boi in der Nähe von Barcelona aufhielten. Mindestens 16 Menschen sollen verletzt worden sein.

Der über Spanien wütende Orkan hatte bereits zuvor zwei Menschen das Leben gekosten. Auf einer Landstraße nahe Lugo im Nordwesten des Landes wurde ein Verkehrspolizist von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Behörden mitteilten. Der Beamte hatte versucht, auf der Fahrbahn liegende Äste zu entfernen.

Bereits am Vorabend war im Zentrum Barcelonas eine 52-jährige Passantin ums Leben gekommen. Sie wurde unter einer Mauer begraben, die der Wind umgeworfen hatte. Die Orkanböen erreichten in einigen Teilen Spaniens Spitzengeschwindigkeiten von 170 Stundenkilometern. An der Nordküste wurden bis zu 14 Meter hohe Wellen gesichtet.

Im spanischen Baskenland waren Dutzende Ortschaften ohne Strom, weil der Sturm Hochspannungsleitungen beschädigte. Vielerorts blockierten umgestürzte Bäume die Straßen. Der Orkan deckte Dächer ab und riss Werbetafeln und Baugerüste um. In Gandía südlich von Valencia stürzten am Freitagabend die Dächer einer Schule und eines Schwimmbades ein, verletzt wurde aber niemand.

In Südwestfrankreich legte der heftige Sturm die Stromversorgung für mehr als eine Dreiviertel Million Haushalte lahm. Im Département Landes waren dem Stromversorger EDF zufolge 90 Prozent ohne Elektrizität.

Vor allem im Gebiet zwischen Bordeaux und den Pyrenäen richtete der Orkan schwere Schäden an. Todesopfer waren zunächst nicht zu beklagen. Météo France rief in 15 Départements Alarmstufe Rot aus. Straßen waren von entwurzelten Bäumen blockiert, Bahnstrecken unterbrochen, meldeten die Präfekturen.

Der Flughafen von Bordeaux und die für den Fernverkehr wichtige Aquitanien-Brücke wurden geschlossen. Experten erklärten im Rundfunk, der Sturm sei mit dem verheerenden Unwetter von 1999 zu vergleichen.

Das Orkantief Klaus, das zwischen Biarritz und Bordeaux wütete, brachte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes auch starke Regenfälle von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter mit sich. Die Meteorolgen rechneten damit, dass Klaus im Laufe des Tages über den Süden Frankreichs hinwegzieht und sich dabei allmählich abschwächt.

Auch in Deutschland forderte ein Sturm am Freitagabend ein Todesopfer. Im Nordosten Baden-Württembergs wurde ein Mann von einem Scheunentor erschlagen. Wie die Polizei in Schwäbisch Hall mitteilte, wollte der 70-Jährige sein Auto in der Scheune in Gerabronn im Landkreis Schwäbisch Hall unterstellen.

Als er die Tore öffnete, sei ein Scheunentorflügel durch den starken Wind aus der Verankerung gerissen worden und habe den Mann unter sich begraben. Dabei wurde er tödlich verletzt.

Ein Tiefdruckgebiet hatte am Freitag in weiten Teilen Deutschlands und der Schweiz für turbulentes Wetter mit starkem Wind sowie stellenweise Starkregen und Glätte gesorgt. Auch am Samstagmorgen wurde im Südwesten weiter vor Glatten Straßen gewarnt.

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