Offutt Air Force Base:Tornado beschädigt fliegende Kommandozentrale der US-Luftwaffe

Doomsday Boeing 747 E-4B

Eine "Doomsday"-Maschine vom Typ Boeing 747 E-4B der US Air Force.

(Foto: Tech. Sgt. Jerry Morrison, US Air Force)

Die "Doomsday"-Flugzeuge sollen Insassen vor Strahlen und Hitze einer Atombombe schützen. Einem Tornado in Nebraska aber hielten sie nicht stand.

Sie sollen dem US-Präsidenten, seinem Verteidigungsminister und dem Generalstaabschef als fliegende Kommandozentrale im Katastophenfall dienen, wobei Katastophenfall in erster Linie mit Atomschlag gleichzusetzen ist. Die vier Boeing 747 E-4B der US-Luftwaffe halten elektromagnetischen Impulsen stand, sie sollen Insassen vor der Hitze und Strahlenbelastung einer Atombomenexplosion schützen - doch nun hat ein einfacher Tornado die Hälfte der E-4B-Flotte aus dem Verkehr gezogen.

Wie die US-Luftwaffe einräumte, wurden zwei der Maschinen am 16. Juni auf der Offutt Air Force Base südlich von Omaha, Nebraska, durch einen Tornado beschädigt. Wann sie wieder einsatzbereit sein werden, konnte ein Sprecher nicht sagen.

Der Tornado hat insgesamt zehn Maschinen beschädigt

Wie der Omaha World-Herald berichtet, seien die beiden Maschinen in einem Hangar geparkt gewesen, als der Sturm aufzog. Allerdings seien die Heckflossen der 70 Meter langen Maschinen dem Wind ausgesetzt gewesen. Bei mindestens einer Boeing scheine das Heck nun "leicht schief" zu stehen, schreibt der Omaha World-Herald.

Der Tornado hat insgesamt zehn Flugzeuge der US-Luftwaffe beschädigt. Dabei soll es sich neben den E-4B um Aufklärungsflugzeuge vom Typ Boeing RC-135 handeln. Sechs von ihnen seien bereits wieder einsatzbereit, sagte ein Luftwaffensprecher dem Sender CNN.

Der Ausfall der beiden E-4B wiegt allerdings am schwesten. Die umgebauten 747-200-Maschinen tragen bei der Air Force den Namen "Doomsday" ("Tag des jüngsten Gerichts") und sind bis heute eine "Schlüsselkomponente des nationalen militärischen Kommandosystems" der Vereinigten Staaten, wie es bei der US Air Force heißt. Sie wurden während des Kalten Krieges konzipiert, um im Falle eines Atomangriffs auf die USA als fliegende Zentrale zu fungieren und von 1974 bis 1980 in Dienst gestellt. Vollgepackt mit Elektronik, können die Flugzeuge über Satellit den Kontakt mit dem Rest der Welt aufrecht erhalten und auch mit US-Atom-U-Booten kommunizieren.

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