Österreich:Hätte, hätte, Fahrradkette

Stephan Templ poses for a photograph in Prague

Stephan Templ wurde verurteilt, nachdem er im Namen seiner Mutter Wiedergutmachung forderte.

(Foto: David W Cerny/Reuters)

Eine absurd anmutende Justizgeschichte voller Konjunktive beschäftigt derzeit Österreich. Es geht um die Rückgabe von zur Nazizeit enteignetem Besitz - und darum, wer hier eigentlich das Opfer ist.

Von Cathrin Kahlweit

Am 26. September müsste Stephan Templ seine Haftstrafe in Wien antreten, und weil das ein Samstag ist, wird wohl Montag daraus werden. Aber das ändert nicht mehr viel. Aus den drei Jahren Haft, zu denen ihn das Landesgericht für Strafsachen 2013 wegen schweren Betrugs verurteilt hatte, ist mittlerweile eines geworden: Die nächsthöhere Instanz, das Oberlandesgericht, das Templ in seiner Fassungslosigkeit angerufen hatte, stellte fest, dass Templ, jüdischer Autor und Journalist, gebürtig in Wien, zeitweilig wohnhaft in Prag, einen "hohen Schaden" angerichtet habe. Aber wegen seines "ordentlichen Lebenswandels" wurde ihm ein Teil der Strafe erlassen.

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