Taxi-Betrug im großen Stil:Too much - selbst für Manhattan

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Abzocke im Yellow Cab: In New York sind fast 60 Taxifahrer festgenommen worden. Sie haben Tausende Fahrgäste um fast eine viertel Million Dollar geprellt - mit einem simplen Trick.

In Manhattan, wo ein Parkplatz mehrere hundert oder sogar mehr als tausend Dollar im Monat kostet, sind die "Yellow Cabs" geradezu überlebenswichtig. Die vor mehr als 100 Jahren eingeführten Taxis erfreuen sich auch bei Touristen großer Beliebtheit und stehen inzwischen in Miniaturform neben Freiheitsstatue und Empire State Building in den Souvenirläden .

Die "Yellow Cabs" in New York: Eine Fahrt innerhalb Manhattans hat Tausende Kunden so viel gekostet wie ein Ausflug in die Vorstädte. (Foto: dpa)

Nun sorgt ein Massen-Betrug von New Yorker Taxifahrern für Entrüstung: Tausende Touristen und Bewohner New Yorks sind bei Fahrten mit den gelben Kult-Taxis übers Ohr gehauen worden. Viele Taxameter waren manipuliert, und die Fahrgäste mussten teilweise das Doppelte des korrekten Preises zahlen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. 59 Fahrer - der jüngste 22, der älteste 70 - wurden festgenommen.

Der Trick der Gauner war immer der gleiche: Wenn ein Fahrgast zugestiegen war, drückten sie für Fahrten im Stadtgebiet einen kleinen Knopf am Taxameter. Damit war der höhere Umlandtarif eingestellt - obwohl das Taxi New York nie verließ. Das geeichte Taxameter zeigte aber für den Fahrgast offensichtlich den korrekten Fahrpreis an. Der Unterschied war nicht so groß, dass er gleich auffiel, aber groß genug für einen Schaden von fast einer viertel Million Dollar.

Allein ein Taxifahrer soll gleich 5127 Fahrgäste betrogen und so 11.000 Dollar ergaunert haben. Ein anderer habe es sogar auf 15.500 Dollar gebracht, die er 4772 Kunden abgenommen habe. Insgesamt sei ein Schaden von 235.000 Dollar (175.000 Euro) entstanden.

Überführt wurden die Betrüger, indem die Fahrten mit GPS-Daten nachvollzogen wurden. "Niemand steht über dem Gesetz - oder unter unserem Radar", sagte Staatsanwalt Cyrus Vance. Die Betrüger hätten einer Branche geschadet, die lebenswichtig für die Stadt sei.

Aufrüstung gegen die Abzocke

Die Fahrer erklärten, dass es sich bei einigen Fällen schlicht um Irrtümer ohne bösen Vorsatz gehandelt habe. Die Kommission hatte angekündigt, dass Fahrer, denen so etwas ein oder zwei Mal passiert war, nicht bestraft werden sollten.

Die New Yorker Behörden betonten, die Vorfälle beträfen nur einen kleinen Teil der insgesamt 48.000 Fahrer und ihrer rund 13.000 Yellow Cabs. Die Fahrzeuge seien inzwischen so ausgerüstet worden, dass Fahrgäste alarmiert werden, wenn der höhere Tarif verlangt wird.

© apn/dpa/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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