Bei Baggerarbeiten in Euskirchen ist eine Weltkriegsbombe explodiert. Der Baggerfahrer kam ums Leben, zwei Menschen seien schwer, sechs leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Ersten Meldungen zufolge soll dort ein Baggerfahrer beim Verschieben von Schutt mit seinem schweren Arbeitsgerät auf einen Blindgänger gestoßen sein, der daraufhin detonierte.
"So wie es aussieht, hatte er keine Chance", sagt Polizeisprecher Norbert Hardt nach dem Unglück. Der Baggerfahrer arbeitete für eine Firma aus Euskirchen, die das Gelände zur Lagerung und zum Recyceln von Bauschutt angemietet hatte. Er war am Mittag gerade damit beschäftigt, solchen Schutt zu einer Zerkleinerungsanlage zu transportieren, als sich die Explosion ereignete.
Für die Experten des Kampfmittelräumdienstes sei es nach dem ersten Augenschein jedoch nicht eindeutig, dass die Explosion durch eine Weltkriegsbombe ausgelöst wurde, sagte der Düsseldorfer Vize-Regierungspräsident Roland Schlapka. Experten vor Ort vermuteten eine Luftmine. Diese werden als Blindgänger wesentlich seltener entdeckt als die häufigeren Fünf- oder Zehn-Zentner-Bomben, von denen allein in Nordrhein-Westfalen in jedem Jahr Hunderte gefunden und entschärft werden.
Durch die Druckwelle wurden an zahlreichen umliegenden Gebäuden die Fensterscheiben zerstört.
(Foto: dpa)Die Explosion ereignete sich am Freitagnachmittag gegen 13.30 Uhr in einem Industriegebiet der nordrhein-westfälischen Stadt nahe Bonn.
Zeugen berichteten, dass die Druckwelle der Detonation mehrere Kilometer weit zu spüren gewesen sei. Die Innenstadt von Euskirchen liege voller Scherben, weil viele Fenster zu Bruch gegangen seien. "Das war eine gewaltige Druckwelle", sagte Polizeisprecher Norbert Hardt. Der schwere Bagger wurde erheblich beschädigt, Autos in der näheren Umgebung demoliert. Scheiben barsten, Dachziegel wurden weggefegt. Polizei und Feuerwehr sind im Großeinsatz.