NRW:43-Jähriger entführt und sechs Tage lang gequält

Messer und Schlagstöcke: Eine Gruppe Männer hat einen 43-Jährigen Düsseldorfer fast eine Woche lang gefangen gehalten und gequält. Die Polizei schließt Rache als Motiv nicht aus.

Schlagstöcke und Elektroschocker

Ein 43-jähriger Düsseldorfer ist von fünf Männern entführt und brutal misshandelt worden. Sechs Tage wurde er Ende Oktober in einer Wohnung in Wuppertal gefangen gehalten und unter anderem mit Schlagstöcken, Elektroschockern und Messern malträtiert. Das teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft in Düsseldorf mit.

Täter sind 20 bis 33 Jahre alt und vorbestraft

Am Mittwochmorgen waren acht Wohnungen von Verdächtigen in Wuppertal, Düsseldorf und im Raum Mettmann durchsucht worden. Fünf Männer und eine Frau im Alter von 20 bis 33 Jahren wurden festgenommen und werden nun dem Haftrichter vorgeführt. Ihnen wird unter anderem erpresserischer Menschenraub und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Die Festgenommenen sind für die Behörden keine Unbekannten: Alle sechs haben Vorstrafen "quer durch alle Delikte", sagte Kriminalhauptkommissar Michael Detscher am Donnerstag.

Rache als mögliches Motiv

Während seiner Gefangenschaft in der Wuppertaler Wohnung hatte der 43-Jährige den Tätern seine Pin-Nummer nennen müssen. Mehrere 100 Euro wurden in der Zeit von seinem Konto abgehoben. Außerdem verschwanden aus seiner Wohnung Computer und Fernseher. Die halbe Küche mit neuer Spülmaschine, Dunstabzugshaube und Unterschränken wurde ausgebaut. Nach den sechs Tagen ließen die Täter den Mann wieder im Düsseldorfer Süden in der Nähe seiner Wohnung frei.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler kannten sich Opfer und mutmaßliche Täter. Der 43-Jährige soll mit der Frau, die zu den Verdächtigen gezählt wird, zu einem früheren Zeitpunkt eine Beziehung gehabt haben. Die Polizei schließt Rache als Motiv nicht aus.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: