"Norman Atlantic"-Unglück:15-jähriges Mädchen aus Niedersachsen ist unter den Toten

  • Bei der Havarie der Norman Atlantic sind mindestens zwei Menschen aus Deutschland ums Leben gekommen. Wie das Auswärtige Amt bestätigte, ist auch eine 15-Jährige aus Niedersachsen unter den Opfern.
  • Die Bergungsspezialisten haben Mühe, die Brandherde im Inneren der Fähre zu löschen. Das Schiff liegt inzwischen im Hafen von Brindisi.

Zweites deutsches Todesopfer bei "Norman Atlantic"-Katastrophe

Bei dem Fährunglück in der Adria ist ein Mädchen aus Peine in Niedersachsen ums Leben gekommen. Der Vater der 15-Jährigen, der aus Libanon stammt, hat das tote Mädchen nach Angaben der Polizei identifiziert. Auch das Auswärtige Amt bestätigte, dass es ein zweites Todesopfer aus Deutschland gebe. Bereits am Freitag gaben die Behörden bekannt, dass eine Deutsche bei dem Unglück ums Leben gekommen sei. Es werden nun auch Fachleute der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) nach der Ursache des Unglücks suchen.

Wie die Peiner Allgemeine Zeitung berichtet, befand sich das Mädchen mit seiner Familie auf dem Schiff. Vater und Schwester sind inzwischen wieder zurück in Niedersachsen. Die Mutter des Mädchens wird allerdings noch immer vermisst.

Auf der Adriafähre Norman Atlantic war vor gut einer Woche auf der Reise von Patras in Griechenland nach Ancona in Italien ein Feuer ausgebrochen. Mindestens 13 Personen starben, darunter auch zwei albanische Bergungskräfte, die versuchten, das Schiff abzuschleppen.

Die genaue Zahl der Vermissten ist wegen unstimmiger Passagierlisten und möglicher blinder Passagiere an Bord nach wie vor unklar. "Wir werden niemals wissen, wie viele blinde Passagiere an Bord waren und welches Ende sie gefunden haben", sagte Vize-Staatsanwalt Ettore Cardinali, der die Untersuchungen auf dem Schiff leitet.

Hitze und Rauch behindern Bergungsarbeiten

Die Erkundung des Wracks und die Suche nach Vermissten wurde am Montag von Hitze und Rauch beeinträchtigt. "Es wird noch Wochen dauern, bis man überall hinein kann" sagte Michele Angiuli, der Kommandant der Feuerwehr im süditalienischen Brindisi, wohin das Schiff nach der Havarie geschleppt wurde. In dem Wrack ist es nach wie vor sehr heiß, starker Wind facht die Flammen immer wieder an.

Der Zugang zu einigen Teilen des Autodecks sei bereits möglich, sagte Angiuli italienischen Medienberichten zufolge. Weitere Leichen seien dort aber noch nicht entdeckt worden. "Jedes einzelne Fahrzeug muss durchsucht werden", sagte er. Die Rettungskräfte befürchten weitere Tote im Autodeck, wo das Feuer ausgebrochen war.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: