Nordrhein-Westfalen:Wildschwein am Fast-Food-Restaurant

In Soest hat die Polizei ein Wildschwein aufgegriffen, das es sich vor einem Fast-Food-Restaurant gemütlich gemacht hat. Das Tier ließ sich von einer Polizistin kraulen. Es hat eine ganz besondere Geschichte hinter sich.

Ein Wildschwein, das es sich vor einem Fast-Food-Restaurant in Nordrhein-Westfalen gemütlich gemacht hatte und sich von der Polizei kraulen ließ, ist zurück im heimischen Stall. Die Polizei hatte das handzahme Tier auf den Namen Ilse getauft, nachdem ein Augenzeuge die Beamten herbeigerufen hatte. Tatsächlich heißt der junge Keiler aber Fred und lebt in einem Stall mit angeschlossener Suhle am Stadtrand von Soest. Eigentlich wäre Fred schon als Frischling ohne seine Mutter gestorben. Ein Bekannter des angehenden Forstinspektors Hinnerk Uhlenbrock hatte ihm den zwei Wochen alten Keiler gebracht. "Völlig unterkühlt, fast blind wegen entzündeter Augen und nur noch am Röcheln", beschreibt der 26-Jährige den Zustand des Tieres. "Eigentlich sollte ich ihn von seinem Leiden erlösen. Aber ich hatte an dem Tag Geburtstag." Und als sich das gestreifte Fellhäufchen dann Wärme suchend an ihn geschmiegt habe, da habe er das nicht mehr gekonnt. "Wenn die so klein sind, sind die einfach zu herzig", sagt Uhlenbrock. Nun lebt der junge Keiler bei ihm im Stall und suhlt sich im Schlammloch im kleinen provisorischen Außengehege. Aus diesem hatte sich Fred am Dienstagabend zu seinem Ausflug aufgemacht. Der endete fünf Kilometer weiter vor dem Schnellrestaurant in Soest - wo er schließlich die Herzen der Polizeibeamten eroberte.

© SZ vom 27.08.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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