Nordrhein-Westfalen:Knapp 2500 Polizisten sollen Kölner Karneval sichern

Bundespolizei mit Video-Überwachung

Im Kölner Karneval werden in diesem Jahr deutlich mehr Polizisten eingesetzt.

(Foto: dpa)
  • Die Kölner Polizei will an Weiberfastnacht fast 2500 Polizisten auf die Straßen bringen.
  • Polizeipräsident Mathies zufolge werden zwei große Gefangenensammelstellen für bis zu 400 Personen eingerichtet.
  • Die Polizei appelliert an Karnevalsbesucher, bei ihren Verkleidungen auf Gegenstände zu verzichten, die "täuschend echt wie Schusswaffen aussehen".

Die Kölner Polizei will an den Karnevalstagen jede Form von Gewalt ahnden. Man werde "konsequent gegen alle vorgehen, die hier über die Stränge schlagen". Das gelte sowohl für Diebe, für alkoholisierte Personen als auch für diejenigen, die "das Nein einer Frau nicht akzeptieren", sagte der neue Polizeipräsident Jürgen Mathies bei der Vorstellung eines neuen Sicherheitskonzeptes, das er gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dem Leiter des Rosenmontagszuges, Christoph Kuckelkorn, und Vertretern von Stadt und Verkehrsbetrieben präsentierte.

Das neue Konzept sieht vor, an Weiberfastnacht fast 2500 Polizisten auf die Straßen zu bringen - das sind mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Unter ihnen sollen auch 350 Kommissaranwärter sein, die ihre Ausbildung noch nicht abgeschlossen, aber bereits Praxiserfahrung im Streifendienst gesammelt haben.

"Köln handelt - und das nicht nur an den Karnevalstagen", sagte Oberbürgermeisterin Reker. Gleichzeitig räumte sie ein: "Eine Garantie für hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben können." Massenhafte sexuelle Übergriffe so wie in der Silvesternacht dürften sich aber auf keinen Fall wiederholen. "Mit Blick auf die Weltöffentlichkeit, die sehr genau hinsehen wird", hätten alle Beteiligten für Karneval ihr Engagement erheblich ausgeweitet.

Damit eventuelle Strafanzeigen auch aufgenommen werden können, richtet die Kölner Polizei Servicestellen in der Innenstadt ein, wo Opferschutzbeauftragte sich um Geschädigte kümmern. Auch die Zusammenarbeit mit der Justiz soll verbessert werden, so dass Straftäter in Gewahrsam genommen und Haftbefehle ausgesprochen werden können.

Subjektives Sicherheitsgefühl durch bessere Beleuchtung

Polizeipräsident Mathies zufolge werden zwei große Gefangenensammelstellen für bis zu 400 Personen eingerichtet. Gegen etwa zwei Dutzend bekannte Gefährder, Hooligans und Trickdiebe habe man außerdem Betretungsverbote für die Innenstadt erlassen.

Die Polizei appelliert außerdem an die Karnevalsbesucher, bei ihren Verkleidungen auf Gegenstände zu verzichten, die "täuschend echt wie Schusswaffen aussehen". Neben der Polizei wird auch der Ordnungs- und Sicherheitsdienst der Stadt auf den Straßen patrouillieren. Man sei mit "allen verfügbaren Kolleginnen und Kollegen" - insgesamt 400 Kräften - in Köln präsent, sagte Stadtdirektor Guido Kahlen. Zur Sicherheit habe man in der Innenstadt und am Zülpicher Platz, wo besonders viele Menschen feiern, ein Glasflaschenverbot erlassen.

Außerdem werde die Videoüberwachung ausgeweitet und es seien 30 mobile Beleuchtungseinheiten beschafft worden, um aus "Dunkelräumen Hellräume zu machen" und so auch das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: